ttt: Übernahmegerüchte um Seagate

Vor tausend Tagen: Nach Informationen aus US-Quellen sollen sich die Konkurrenten Fujitsu und IBM um den größten Festplattenhersteller der Welt streiten. Seagate schmückt derzeit die Braut.

Diese Meldung erschien bei tecCHANNEL vor 1000 Tagen am 13.11.1999. Mit unserem Service "Tausend Tage tecCHANNEL" (ttt) weisen wir noch einmal auf wichtige Entwicklungen der Vergangenheit hin und prüfen, was aus hochgelobten Trends und Technologien geworden ist.

Nach Verlusten von 129 Millionen Dollar im Geschäftsjahr 1998, hatte Seagate im Geschäftsjahr 1999 gemischte Quartale vorgelegt. Dennoch befindet sich die Aktie des Unternehmens derzeit auf einem Höhenflug: Seit 27. Oktober 1999 konnte sie um über 30 Prozent zulegen. Die Gründe sind ein fortgesetzter Stellenabbau und ein Rückkaufprogramm, mit dem Seagate im Moment 50 Millionen der eigenen Aktien erwirbt.

Doch auch die Übernahmegerüchte dürften dabei eine Rolle spielen: Fujitsu will angeblich 55 Dollar pro Aktie bieten. Der Kurs stand im November 1999 bei knapp 36 Dollar und stieg weiter. Es wird damit gerechnet, dass ein konkretes Angebot von Fujitsu eine Gegenofferte von IBM nach sich zieht. Ob die US-Kartellbehörden einer solchen Übernahme zustimmen, ist jedoch fraglich. (nie)

Letztendlich konnte Seagate noch knapp der Übernahme entgehen. Im März 2000 entschied man sich, die Software-Bereiche des Unternehmens zu verkaufen. Auch die Hardware-Schmiede wurde in einem längeren Prozess bis November 2000 von Seagate zusammen mit einer Investorengruppe privatisiert. So konnte sich das Unternehmen auch aus den Börsen-Turbulenzen 2000 und 2001 weitgehend heraushalten. (nie)