ttt: Serial ATA für Festplatten

Intel hat auf dem IDF erstmals einen seriellen Anschluss für ATA-Festplatten mit einer Bandbreite von 150 MByte/s gezeigt. Serial ATA soll Mitte nächsten Jahres UltraDMA/66 und das für Mitte dieses Jahres angekündigte UltraDMA/100 ablösen.

Diese Meldung erschien bei tecCHANNEL vor 1000 Tagen am 16. 2. 2000. Mit unserem Service "Tausend Tage tecCHANNEL" (ttt) weisen wir noch einmal auf wichtige Entwicklungen der Vergangenheit hin und prüfen, was aus hochgelobten Trends und Technologien geworden ist.

Die breiten Flachbandkabel sind den Herstellern von PCs schon lange ein Dorn im Auge: Zu teuer, unhandlich und fehlerträchtig. Serial ATA basiert auf nur zwei Leitungspaaren: eines zum Lesen und eines zum Schreiben. Die neue Festplattenschnittstelle ist eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung, pro Platte ist dabei ein Anschluss erforderlich. Dafür entfallen Master/Slave- und CS-Jumper auf den Endgeräten.

Außer der Hardware-Implementation sind für Serial ATA keine weiteren Anpassungen der Endgeräte nötig. Die Firm- und Software arbeitet mit denselben Registern und Kommandos. Neben ersten Platten und Boards konnte Intel daher auch einfache Adapter zeigen, die die Signale der bisherigen 80-poligen UltraDMA/66-Kabel auf die Vier-Draht-Leitung umsetzten. Alte Boards oder ATA-Devices sollen somit kompatibel zum neuen Standard bleiben.

Die angepeilte Datentransferrate der Mitte nächsten Jahres erwarteten Schnittstelle liegt bei 150 MByte/s. Die zweite Generation von Serial ATA soll mit 300 oder 450 MByte/s arbeiten. (ala)

So schnell schießen die Preußen eben nicht: Auch Ende 2002, anderthalb Jahre nach dem ersten angepeilten Termin, ist Serial ATA noch kein Muss bei Adaptern und Platten. Lediglich erste Taiwan-Boards mit zusätzlichen S-ATA-Chips sind erhältlich, erste Chipsätze mit dem neuen Interface sind lediglich angekündigt. Und die innovationsfreundliche Kundschaft der PC-Bastler und Übertakter hat das Problem der Flachbandkabel inzwischen durch gerundete Kabel für ATA/133 und Floppy gelöst. (nie)