Wirtschaftlich nicht praktikabel

Toshiba in der Klemme: OLED-TV-Massenproduktion abgesagt

Der japanische Elektronikkonzern Toshiba muss den Start der Massenproduktion von großen OLED-Panels für Flachbildfernseher verschieben. Ursächlich dafür sind Verzögerungen bei der Entwicklung für die Massenproduktion.

Außerdem weisen Brancheninsider immer wieder auf die bei der Herstellung von organischen Panels entstehenden hohen Kosten hin. Bestätigt wurde die Verschiebung der Massenproduktion für die TV-Geräte der nächsten Generation gestern, Dienstag, von Toshiba-Sprecher Keisuke Ohmori. Der Konzern plante bereits für 2010 erste OLED-Fernseher mit Bilddiagonalen über 30 Zoll auf den Markt zu bringen. In Anbetracht der Entwicklungs- und Herstellungsprobleme werde man die Märkte jedoch weiterhin beobachten und zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, ob die Produktion wirtschaftlich praktikabel ist.

"Zwar steht OLED mit LCD in Konkurrenz, da der Kontrast besser und der Stromverbrauch geringer ist, dennoch ist die Lebensdauer momentan noch sehr begrenzt. So hängt die Massenproduktion von OLED-Panels im Großformat von weiteren Entwicklungszyklen der Hersteller ab", sagt Ernst Machl, Vertriebsleiter der Actron AG , dem Distributor des OLED-Hersteller Univision.

Da Toshiba die Endmontage der Geräte betreibt und auf die Zulieferung und den damit eng verbundenen Entwicklungsgrad anderer (Panel-)Hersteller angewiesen ist, werde man sich vorerst auf die Fertigung kleinerer OLEDs für Mobiltelefone konzentrieren, heißt es seitens des Unternehmens. Bereits im April dieses Jahres stellte der Konzern den Prototyp eines 21-Zoll-Displays vor, das auf der Basis organischer Polymere arbeitet. Vor dem Hintergrund dieser Technologie strebte Toshiba einst an, mit dem Verkauf von 30-Zoll-Geräten ab 2009 zu beginnen.

Aus Branchenkreisen heißt es indes, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch offen sei, wann diese zu konkurrenzfähigen Preisen in großen Stückzahlen hergestellt werden können. Machl sieht dazu noch weitere Entwicklungsarbeit als zwingend notwendig und verweist darauf, dass erste Geräte frühestens in drei bis vier Jahren auf den deutschen Markt gebracht werden.

Toshiba lässt organische OLED-Panels im Joint Venture mit Toshiba Matsushita Display Technology produzieren. In diesem Geschäftsverbund ist für Januar 2008 die Herstellung von kleineren Bildschirmen für portable Systeme anvisiert. "Vor allem die hohen Kosten zwingen die Hersteller dazu, sich vorerst auf kleinere OLEDs im Industrie- und Mobilfunksegment zu beschränken", ergänzt Machl. (pte/ala)