K Computer mit SPARC64-VIIIfx-CPUs

Top500 - Fujitsu besitzt den stärksten Supercomputer

Nach über 15 Jahren steht Fujitsu wieder an der Spitze der Top500 der rechenstärksten Supercomputer der Welt. Der japanische "K Computer" entthront mit einer Rechenleistung von über acht Petaflops den chinesischen Superrechner "Tianhe-1A". Das Fujitsu-System ist so leistungsfähig wie die ersten fünf Verfolger zusammen und punktet zudem mit seiner Energieeffizienz.

Während der K Computer am Advanced Institute for Computational Science des japanischen Forschungsinstituts RIKEN die Krone nach Japan geholt hat, ist in Sachen gelisteter Superrechner China erneut der große Gewinner. Das Land hat mit 62 Systemen seine Position als zweitgrößte Supercomputer-Macht hinter den USA einzementiert. Europa-Spitze bei der Zahl der Top500-Systeme ist einmal mehr Deutschland. Allerdings ist das Land nicht mehr in den Top Ten zu finden.

Der K Computer sticht schon architektonisch aus dem Supercomputer-Feld hervor. Während die klare Mehrheit der Top500 x86-Prozessoren vor allem aus Intels Xeon-Familie nutzt, ist der neue Spitzenreiter eines von nur zwei Systemen mit Fujitsus SPARC64-Prozessorarchitektur. Mit mehr als 80.000 8-Kern-CPUs bringt es das System dabei auf insgesamt 548.352 Rechenkerne. Die Rechenleistung nach LINPACK-Benchmark beträgt 8,16 Petaflops und damit mehr als das dreifache der bisherigen Spitzenreiters Tianhe-1A.

Im Gegensatz zum chinesischen Superrechner und vielen anderen aktuellen Top-Systemen verzichtet der K Computer auch auf Grafikprozessoren oder andere Beschleunigermodule. Gleichzeitig besticht das System in Sachen Stromverbrauch. Zwar zieht der Fujitsu-Superrechner wenig überraschend mit 9,899 Megawatt mehr Leistung als jedes andere Top500-System. Doch damit erreicht das System eine Energieeffizienz von deutlich über 800 Megaflops pro Watt. Das ist einer der besten Werte im Ranking, während der Top500-Durchschnitt bei nur 248 Megaflops pro Watt liegt.

Die unumstritten größte Supercomputer-Weltmacht sind nach wie vor die USA mit fünf der zehn leistungsstärksten Rechner und über 50 Prozent der Top500. Wie schon bei der letzten Auflage im November 2010 ist aber erneut China auf der Überholspur. Sein Anteil an den Top500 ist um fast die Hälfte gestiegen. Mit insgesamt 62 Systemen hat das Land die europäischen Supercomputer-Großmächte klar abgehängt.

Die Europa-Kontinentalwertung geht diesmal an Deutschland, das mit 30 Superrechnern vertreten ist, vor Großbritannien und Frankreich. Allerdings stellen die Franzosen derzeit als einziges europäisches Land ein Top-Ten-System und damit auch den einzigen europäischen Petaflop-Superrechner - den "Tera 100" der französischen Atomenergiebehörde CEA. "JUGENE" am Forschungszentrum Jülich ist auf Rang zwölf abgerutscht. (pte/cvi)