Prozessor für günstige 2-Sockel-Server

Top Energieeffizienz - Intel Xeon E5-2430 im Test

Analyse: Core-Rechenleistung

Der Xeon E5-2430 mit 2,2 GHz Grundtaktfrequenz arbeitet durch Turbo 2.0 bei Auslastung aller sechs Kerne je nach Workload um zwei bis vier Speed-Bins (1 Bin = 133 MHz) höherer Taktfrequenz. Bei einem Integer-Workload, der überwiegend im Cache der Prozessoren gehalten wird, ist der Xeon E5-2430 nur fünf Prozent langsamer als das Vorgänger-Topmodell Xeon X5680 mit Hexa-Core (Westmere-Architektur) und 3,33 GHz Taktfrequenz. Das Architektur-Feintuning von Sandy Bridge-EN hievt den neuen Prozessor trotz deutlich geringerer Taktfrequenz (via Turbo 2.0 mit zirka 2,6 GHz) fast auf die Performance des 3,33-GHz-Xeon-X5680.

Das Hexa-Core-Modell Xeon E5-2640 (Sandy Bridge-EP / LGA2011 / 4x DDR3-1333) mit 2,5 GHz Grundtaktfrequenz kann durch Turbo 2.0 bei Auslastung aller Kerne kurzfristig einen maximalen Turbotakt von 2,8 GHz erreichen. Entsprechend arbeitet die CPU auch rund 10 Prozent schneller als der Xeon E5-2430 (Speicher hat bei dem Workload keinen Einfluss). Ein Opteron 6276, dessen Bulldozer-Architektur für Integer-Workloads optimiert ist, liegt trotz 16-Core-Technologie und einer Turbo-CORE-Taktfrequenz von 2,6 GHz nur auf dem Niveau des Xeon E5-2430.

Die Single-Thread-Performance lässt sich bei einem Floating-Point-Workload ohne SSE/AVX-Optimierung (CINEBENCH 11.5) gut analysieren. Hier kann der Xeon E5-2430 durch Turbo 2.0 mit 2,7 GHz arbeiten. Die Xeons ordnen sich auch entsprechend ihrer maximalen Taktfrequenz in der Rangliste ein. Beispielsweise ist der Xeon E5-2640 (3,0 GHz Turbo) so auch 11 Prozent schneller als der 2430er. Der Vorgänger Xeon X5680, der mit Turbo einen Kern mit 3,6 GHz taktet, liegt nur auf dem Niveau des Xeon E5-2640 - trotz 600 MHz höherer Taktfrequenz. Einen schwachen Eindruck hinterlässt die Integer-lastige Bulldozer-Architektur des Opteron 6200. Im Single-Thread-Modus rechnet der Opteron 6276 bei 3,2 GHz (Turbo CORE) nur so schnell wie ein Opteron 6180 SE mit 2,5 GHz. Nutzt der Workload alle Kerne, so arbeitet der "alte" Opteron 6180 SE mit zwölf (vollständigen) Kernen rund zwölf bis 20 Prozent schneller als der 16-Core-Opteron-6276, dem im Prinzip nur acht FP-Kerne zur Verfügung stehen. Gegen Intels Xeon E5 ist der Opteron 6276 auch bei Floating-Point-Operationen chancenlos. Im Single-Thread-Modus arbeitet bereits der Xeon E5-2430 zirka 45 Prozent schneller.

Bei der alle Kerne ausnutzenden RSA-Verschlüsselung, bei der die Opterons traditionell stark sind, muss sich der Xeon E5-2430 nur dem Bulldozer-Opteron-6276 geschlagen geben. Den mit 1,8 GHz agierenden 16-Core-Opteron 6262 HE hat Intels Hexa-Core-CPU im Griff. Auch den mit deutlich höherer Taktfrequenz arbeitenden Vorgänger Xeon X5680 kann der Xeon E5-2430 schlagen (+14 Prozent). Der RSA-Workload benötigt kaum Speicherzugriffe und ist sehr Integer-lastig. Immerhin kann sich AMDs 16-Core-Opteron-6262-HE-Päärchen beim Entschlüsseln wieder vor Intels Xeon E5-2430 setzen. Der AES-Befehlssatz, den sowohl der Xeon 5600, E5-2xxx als auch der Opteron 6200 beherrschen, kommt bei unseren openSSL-Tests nicht zum Einsatz. Mit AES lassen sich Verschlüsselungsvorgänge um den Faktor 10 beschleunigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der neue Xeon E5-2400 sowie auch der Xeon E5-2600 bei Workloads, die überwiegend im Cache der CPUs Platz finden und den Speicher kaum nutzen, durch die Sandy-Bridge-Architektur rund 20 Prozent schneller sind als die Xeon-5600-Serie.