Tools für vernetzte PCs

Wenn es um Systemmanagement geht, ist die wirtschaftliche Verwaltung von vernetzten PCs ein wesentlicher Faktor. Das Rationalisierungspotential entsprechender Tools entfaltet sich aber erst, wenn die PC-LAN-Landschaft vorher bereinigt wird, der Einsatz sorgfältig geplant ist und Schulungen stattfinden.

Von: Claudia E. Petrik

In einer aktuellen Studie hat das Marktforschungsunternehmen IDC den weltweiten Markt für Desktop-Management-Produkte untersucht. Demnach stiegen die Umsätze mit Software-Suiten und Einzelprodukten für Software-Metering, Inventarisierung und Softwareverteilung 1997 um satte 43 Prozent auf 837 Millionen Dollar. Der Löwenanteil (76,6 Prozent) davon entfiel auf Administrations-Suiten. Der Absatz spezifischer Lösungen - vor allem für Inventarisierung - profitierte vor allem von der Tatsache, daß sich viele Unternehmen dem Jahr-2000-Problem stellen müssen. Für 1998 rechnet IDC mit einem weiteren Wachstum um knapp 30 Prozent auf über eine Milliarde Dollar.

Bei der Auswahl von PC-Management-Produkten müssen vor allem drei Faktoren berücksichtigt werden:-- Effizienz: Wieviele Anwender kann jeder IT-Manager unterstützen?-- Produktivität: Wie nutzen IT-Manager ihre Zeit?-- Verfügbarkeit: Die Zeit, in der Netzwerkanwendungen voll verfügbar sind.

Der effektive Einsatz von Managementsoftware und verwaltbaren Systemen kann zu erheblichen Kosteneinsparungen führen und die IT-Services verbessern. Dies setzt aber ein durchdachtes Konzept und den Willen voraus, dies politisch und organisatorisch umzusetzen. Fehlt der Wille, bleiben die Werkzeuge im Regal liegen.

Im Sommer 1997 begannen Hardware- und Softwarehersteller, standardisierte Managementfunktionen in PCs zu integrieren. Dazu gehören: -- Unterstützung von DMI (Desktop Management Interface der Desktop Management Task Force, http:// www.dmtf.org) in Netzwerkkarten (zum Beispiel 3Com und Intel),-- DMI-Unterstützung in Mikroprozessoren und Platinen für PCs,-- bessere Unterstützung von Microsoft-Registry-Daten via WBEM (Web-Based Enterprise Management, http://www.wbem.freerange. com).

Seit dem dritten Quartal vergangenen Jahres liefern Hersteller wie Compaq, Dell, Hewlett-Packard und IBM Desktop-Systeme, die der Wired-for-Management-Spezifikation (WfM, http://developer.intel.com/ial/ WfM/index.htm) folgen. WfM-fähige Server sollen ab Mitte 1998 verfügbar werden.

So positiv diese Aktivitäten zu werten sind, darf man dabei die große installierte PC-Basis nicht vergessen. Es ist zwar kostenintensiv, diese mit speziellen Software-Agenten nachzurüsten, um sie besser verwalten zu können. Läßt man es aber sein, ist der Verwaltungsaufwand zu groß und verursacht wiederum hohe Kosten. IDC geht deshalb davon aus, daß Add-on-Agenten weiterhin in großer Zahl gekauft werden.