Wenn Führungsstile kollidieren

Tipps für den Umgang mit Vorgesetzten

Statt lauter Kritik helfen oft subtile Signale, das Verhältnis zum Vorgesetzten zu verbessern. Ein Anfang ist, über seine schlechten Witze einfach nicht mehr zu lachen. Wir haben ein paar Tipps für Sie zusammengestellt, die den Umgang mit schwierigen Chefs erleichtern können.

Wer einen Chef hat, der zu verbalen Entgleisungen und Missmanagement neigt und seine eigenen Fehler auch mal auf die Mitarbeiter ablädt, muss das nicht akzeptieren, schreibt Meridith Levinson von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com. Denn Management-Experten sind sich einig, dass Angestellte gegenüber ihrem Chef viel mehr Macht haben als sie oft denken.

Deshalb halten die Experten es für einen besonders klugen Karriereschritt, dem Vorgesetzten die Krallen zu stutzen. Das Verhältnis zum Chef zu verbessern, lohne sich, denn schließlich verbringe man viel Zeit im Job. Wer mit schwierigen Menschen arbeiten könne, sei ein besserer Mitarbeiter und Manager, sagt Consultant Bob Hewes im Gespräch mit Levinson.

Um das Verhältnis zum schwierigen Chef zu verbessern, empfiehlt Levinson die folgenden acht Schritte:

1. Den Chef nicht länger in seinem Verhalten bestätigen. Unbeabsichtigt bestätigen Manager oft das schlechte Verhalten ihres Chefs, zum Beispiel wenn sie über einen unangebrachten Witz oder Kommentar lachen. Experten empfehlen, solche Kommentare in Zukunft einfach zu ignorieren.

2. Positives Verhalten fördern. Genauso wichtig wie das Ignorieren des schlechten Verhaltens ist es, den Chef in gutem Verhalten zu bestärken. Experten raten, es den Chef bei gutem Verhalten spüren zu lassen, dass man so deutlich stärker mit ihm übereinstimme.

3. Dem Chef Einfühlungsvermögen zeigen. Manager sollten versuchen, sich einmal in ihren eigenen Chef hineinzuversetzen. Denn wenn sie selbst schon wenig Anerkennung vom Vorgesetzten erhalten, wie viel Anerkennung erhält dann wohl ihr Chef von seinem Vorgesetzten? Vielleicht verhält er sich seinen Angestellten gegenüber nur so, weil er es selbst nicht anders kennt.

Meridith Levinson hat auch mit dem Management-Experten Jim Finkelstein gesprochen. Er sagt, manchmal seien Chefs auch so, wie sie sind, weil sie privaten Stress ins Büro mitbringen. Finkelstein rät, direkt auf den Chef zuzugehen, etwa mit den Worten: "Sie wirken sehr gestresst. Kann ich Sie vielleicht bei den Dingen unterstützen, die Sie beschäftigen?"

4. Mit jemandem sprechen, der mit dem Chef klarkommt. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass mindestens einer der Kollegen gut mit dem Chef zurechtkommt. Experten raten, diese Person ganz direkt nach Tipps zu fragen, wie man am besten mit dem Chef umgeht. Es kann auch hilfreich sein, einen Dritten beobachten zu lassen, wie man sich dem Chef gegenüber verhält. Vielleicht erhält man so einige Anregungen, wie man sein Verhalten dem Chef gegenüber ändern kann.