Time Warner und EMI bilden Musikgiganten

Durch ein am Montag bekannt gegebenes 50:50 Jointventure von Time Warner Music und EMI entsteht mit Warner EMI Music der größte Musikkonzern der Welt. Die EMI-Aktionäre erhalten eine Sonderzahlung in Höhe von einem britischen Pfund pro Aktie.

Für Time Warner bietet das Jointventure die Möglichkeit, die Präsenz auf dem bislang schwach besetzten europäischen Markt zu steigern. EMI dagegen hofft in den USA zuzulegen. Bei EMI sind unter anderem die Spice Girls und die Rolling Stones unter Vertrag. Time Warner hat unter anderem Alanis Morrissete, Eric Clapton und Madonna auf der Gehaltsliste.

Wie die Unternehmen am Montag ankündigten, soll das Hauptquartier der Firma in New York sein. Mit der Umsetzung rechnen die beiden Konzerne im zweiten Halbjahr 2000, die Zustimmung der Aktionäre und der Aufsichtsbehörden vorausgesetzt. Unter dem neuen Namen Warner EMI Music hätte das Jointventure einen Umsatz von 8,3 Milliarden Dollar. Und damit mehr als Hauptkonkurrent Seagrams Universal Music Group (6,4 Milliarden Dollar).

Für das Jointventure dürfte die Anfang des Monats verkündete Fusion von Time Warner und AOL eine Rolle gespielt haben. Die weitverbreiteten AOL-Kanäle bieten gute Chancen für kräftige Verkaufszuwächse. Sowohl Richard Parsons, Präsident von Time Warner, als auch Eric Nicoli, Vorstandsvorsitzender von EMI erhoffen sich Synergien im Internet-Bereich. (uba)