Tiefschlag von SCO: ELF in Linux ist illegal

Linux-Patent-Kläger SCO behauptet in einer Eingabe vor dem Utah District Court, dass Linux das Executable-and-Linking-Format (ELF) illegal verwendet. Würde diese Klage Bestand haben, so hätte dies ernste Konsequenzen für Linux.

ELF hält mehr oder minder die gesamte Architektur von Linux zusammen und ist in seiner Bedeutung etwa Microsofts DLL-System vergleichbar. Sollte ELF aus dem Linux-Code entfernt werden müssen, würden sämtliche Anwendungen versagen. In der Metaphorik von SCO ausgedrückt, würde damit das gesamte Linuxgebäude einstürzen, da der Mörtel fehlt.

Die Grundform von ELF wurde ursprünglich von AT&Ts Unix System Lab entwickelt, bevor Unix 1993 an Novell verkauft wurde. 1995 wurde Unix an die Santa Cruz Operation verkauft, gleichzeitig legte das Tool Interface Standard Comitee (TISC) den Standard für ELF 1.2 fest, die Lizenz konnte jeder gebührenfrei nutzen. Obwohl SCO damals neben Microsoft, IBM, Novell und Intel im TISC vertreten war, behauptet die Firma, dass damals die Grenzen weit überschritten wurden. Laut SCO-Chef Chris Sontag sind alle Bestrebungen, SCOs Urheberrecht zu bestreiten, schon ein Verstoß. Diese Aussage könnte SCO auf endgültigen Kriegskurs zur Free Software Foundation bringen, die Entwickler der GPL, die breiten Gebrauch des ELF machen. SCO erkennt die GPL nicht an.

IBM hält dagegen, dass SCO selber die GPL verletzen würde und diese einen zweiten, möglicherweise endgültigen Test durch ein Gericht überstehen würde. SCO will zusätzliche "beachtliche Ähnlichkeiten" zwischen der Ready-Copy-Update-Routine in Linux 2.6.5 und verschiedenen Linux-Patchen und eigenen, urheberrechtlich geschützten Arbeiten, besonders SVR4.2 MP entdeckt haben. SCO nimmt nun an, dass Unix-SMP-4.2-System-V-Code nach Linux 2.6 kopiert wurde. (mja/uba)

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