The Grid - Intelligentes Internet

Durch die Erfindung des World Wide Web hat das CERN schon einmal das Internet revolutioniert. Kann es diesen Erfolg durch die Entwicklung superschneller, intelligenter Prozesse wiederholen?

Die Geschwindigkeit der Datenübertragung ist ein wichtiges Merkmal von Internet-Verbindungen. Doch immer häufiger liegt der Flaschenhals an anderer Stelle, zum Beispiel in der Verwaltung und Berechnung der angefragten Daten. Derzeit spüren das zwar nur einige Forschungsgruppen, diese dafür umso heftiger.

So arbeiten zum Beispiel die Physiker an der European Organization for Nuclear Research (CERN) mit Hochdruck an einem neuen Teilchenbeschleuniger. Dieser soll in fünf Jahren fertig gestellt sein und Datenmengen produzieren, die mit dem Internet in der heutigen Form nicht mehr zu bewältigen wären. "Der alte Beschleuniger lieferte Daten über zwei bis drei Ereignisse in der Sekunde, der neue wird Milliarden pro Sekunde ausspucken", so Hans Hoffmann, Direktor für Technologietransfer am CERN.

Die Erfassung dieser Datenmenge ist dabei nicht das Problem, dafür sind die heute eingesetzten Hochleistungsprozessoren bereits schnell genug. Die Auswertung der Daten bereitet Schwierigkeiten. Denn neben dem CERN wollen etwa 500 angeschlossene Institute diese Daten für ihre Forschungsprojekte nach unterschiedlichen Kriterien vorsortieren und durchrechnen.

Ziel des CERN ist es daher, in Kooperation mit anderen Instituten, eine Internet-basierte Technik zu entwickeln, die jedem Nutzer selbst auf komplexeste Fragen maßgeschneiderte Antworten liefert. Die Rechner holen sich im Internet automatisch selbst alles Nötige zusammen: Daten, Anwendungsprogramme und sogar die Rechnerkapazität. Dieses "Gitter" aus Tausenden miteinander vernetzten Computern weltweit gab dem Projekt auch seinen Namen: "The Grid".