Test: Sechs Personal Firewalls

Spielzeug oder Werkzeug?

In einschlägigen Newsgroups wie de.comp.security.firewalls finden sich regelmäßig hämische Kommentare selbst ernannter Sicherheitsexperten, die den Personal Firewalls jegliche Daseinsberechtigung absprechen. Allzu leicht seien solche Desktoptools zu umgehen, da sie mit statischen Filterfunktionen arbeiten. So könnten sich problemlos Trojaner bei der Verbindungsaufnahme nach außen als Nutzprogramme ausgeben oder ihren Datenverkehr über erlaubte Verbindungen tunneln.

Sind Personal Firewalls also überflüssig? Mitnichten - selbst wenn die Kritiker nicht ganz Unrecht haben. Zum einen verfügen nicht alle potenziellen Angreifer über tiefschürfende Protokollkenntnisse und ausgefeiltes Werkzeug - Stichwort: Script Kiddies. Zum anderen bieten heute auch desktopbasierte Schutzprogramme ein beachtliches Repertoire an Abwehrmöglichkeiten. So finden sich im Testfeld sowohl Applikationen, die Angriffe portunabhängig durch ständige Verkehrsanalyse entlarven, als auch zwei Tools, die über MD5-Prüfsummen die Authentizität zugreifender Programme abklären.

Desktop Firewalls machen also durchaus Sinn. Und die Entscheidung zum Einsatz der Softwarewächter fällt umso leichter, als inzwischen eine ganze Reihe dieser nützlichen Werkzeuge kostenlos zu bekommen ist: Drei der im Testfeld vertretenen Produkte offerieren die Anbieter für den Privateinsatz zum Nulltarif. Für die drei anderen dagegen fallen Lizenzgebühren an.