Test Apple Workstation

Test: Mac Pro 8-Kern 2013

Kaum ein Mac hat in den letzten Jahren soviel Staub aufgewirbelt und Kontroversen ausgelöst, wie der neue Mac Pro. Unsere Kollen von der Macwelt haben ihn getestet.

Das hat es auch noch nicht oft gegeben, bereits Monate vor der offiziellen Vorstellung des neuen Mac Pro hat er in der Netzgemeinde schon ein gutes Dutzend Spitznahmen bekommen. „Mülleimer“, „Blumentopf“ und „Urne“ sind einige der weniger schmeichelhaften davon. Die Meinung über die Optik des Mac Pro ändert sich aber schlagartig, wenn man ihn mal in Natura aus der Nähe sieht und anfassen kann.

Mac Pro im Zylinder-Design

Zunächst ist man überrascht, wie klein der Mac Pro ist. Apple hat hier wieder mal Maßstäbe gesetzt. Stellt man den neuen Mac Pro neben das Vorgängermodell von 2010 , kommt einem unwillkürlich der Vergleich zwischen David und Goliath in den Sinn. Das spiegelnde Alu-Gehäuse wirkt wegen der zylindrischen Form wie ein Zerrspiegel, der jedes menschliche Antlitz deutlich verschlankt zurückwirft.

Es ist kaum vorstellbar, das in einem solch kleinen Metallzylinder mehr Rechenleistung stecken soll, als in dem riesigen Desktop-Gehäuse des alten Mac Pro. Noch weniger vorstellbar ist, dass Apple es geschafft haben soll, die gesamte Abwärme des neue Mac Pro mit einem einzigen Lüfter abzuführen. Der alte Mac Pro hat hier nicht weniger als neun Ventilatoren gebraucht.

Die Kühlungsluft wird von unten angezogen (weshalb man den Mac Pro besser auf den Schreibtisch statt auf den Teppichboden stellen sollte) und oben aus dem Gehäuse durch eine kreisrunde Öffnung herausgeblasen. Allein diese Öffnung hat es in sich. Zum Einen kann man gefahrlos auch während des Betriebs dort hineingreifen und den Mac Pro anheben. Der Lüfter ist gut geschützt, eine Verletzungsgefahr besteht nicht. Zum Anderen hat Apple den Durchmesser der Öffnung clever gewählt. Sollte man einmal aus Versehen eine CD oder DVD auf den Mac Pro legen, fällt diese nicht ins Gehäuse (aus dem man sie nur schwer wieder herausbekommen würde), denn der Durchmesser ist etwa zwei Millimeter kleiner als der einer CD.

Eine CD kann nicht aus Versehen in die Lüftungsöffnung fallen, der Durchmesser ist clever gewählt
Eine CD kann nicht aus Versehen in die Lüftungsöffnung fallen, der Durchmesser ist clever gewählt

Die zweite Überraschung folgt, wenn man den Mac Pro einmal anhebt. Er ist schwer, deutlich schwerer als er aussieht. Auch das deutet daraufhin, dass er dicht gepackt voll von moderner Technologie steckt. Anders als beim Power Mac G4 Cube aus dem Jahre 2000 baut Apple beim Mac Pro das Netzteil in das Gehäuse ein, es muss also mit gekühlt werden. Zudem verwendet Apple trotz der unterschiedlichen CPU- und Grafikoptionen in allen Modellen den gleichen Netzteiltyp. Für die Standard-Konfiguration ist das Netzteil daher sogar überdimensioniert.

Die Anschlüsse auf der Rückseite sind klar gegliedert und leicht zugänglich. Ein weiteres nettes Detail: Die Beschriftung ist beleuchtet, sobald man den Mac Pro ein wenig dreht, schaltet sich die Anschlussbeleuchtung automatisch ein. Das erleichtert es ungemein, den richtigen Port beispielsweise für einen USB-Stick zu finden. Das ist auch wichtig, denn Anschlüsse an der Frontseite, wie sie der Vorgänger noch hatte, gibt es nicht. „Frontseite“ ist hier allerdings relativ, denn das kreisrunde, zylinderförmige Gehäuse hat ja keine eigentliche Frontseite. Man kann den Mac Pro also auch mit der Anschlussseite nach vorn oder zur Seite hin zeigend aufstellen.