Test: Linux für den Server
TurboLinux: Verwaltung
TurboLinux bringt für fast jeden Konfigurationszweck eigene, textbasierte Setup-Tools mit. Diese finden sich in /usr/sbin, ihre Namen beginnen stets mit dem Präfix "turbo". Allerdings integriert die Distribution die einzelnen Werkzeuge nicht in eine zentrale Schnittstelle; etliche der Applets müssen also "zu Fuß" aufgerufen werden. Wenigstens die für den Server-Betrieb wichtigsten Konfigurationswerkzeuge fasst die Distribution in dem Tool Turbonetcfg zusammen. Dort lassen sich beispielsweise die Settings für Apache, Bind, DHCP sowie die Netzwerkprotokolle treffen.
Keines der Setup-Programme glänzt durch besondere Übersichtlichkeit, den Vogel schießt der Paketmanager Turbopkg ab: Sein Anzeigebereich umfasst ganze fünf Bildschirmzeilen, jede Nachinstallation von Software artet zur Sisyphus-Arbeit aus. Der gezielte Einsatz von SVGATextMode verschafft hier zwar etwas Erleichterung, kann jedoch den nach dem Spaghetti-Prinzip operierenden Paketmanager nicht wirklich komfortabler machen. Bei den Optionen zur Fernwartung hält sich TurboLinux bedeckt. Zwar lassen sich die "Turbo"-Tools auch via Telnet nutzen, den deutlich benutzerfreundlicheren Webmin zur Konfiguration per Browser bringt die Distribution jedoch nicht mit.
Fazit: Eine trotz der Lücken im Bereich der Fernwartung gelungene Software-Ausstattung, die sinnvoll vordefinierten Installationspakete und nicht zuletzt die vorkompilierten Kernel machen TurboLinux 6.0 Server zu einer exzellenten Wahl für das Aufsetzen eines Linux-Servers. Trotz der Ausstattung mit sehr brauchbarer kommerzieller Zusatz-Software - darunter auch ein bewährtes Back-up-Utility - erscheint der Preis von 499 Mark deutlich überzogen.
Produkt | TurboLinux 6.0 Server |
---|---|
| |
Hersteller | |
Vertrieb | |
Preis | 499 Mark |
Die ausführliche Wertung von TurboLinux 6.0 Server finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.