Erste Desktop-CPU mit Hexa-Core und 12 Threads
Test - Intel Core i7-980X Extreme Edition
Benchmarks
Geschwindigkeit: Der Core i7-980X Extreme erzielt bei multithread-optimierten Anwendungen erwartungsgemäß Rekordwerte im Testumfeld. Durch die identische Taktfrequenz im Vergleich zum Quad-Core-Topmodell Core i7-975 Extreme ermöglichen die zwei zusätzlichen Rechenkerne bis zu 57 Prozent mehr Performance (CINEBENCH 11.5). Der Core i7-980X erlaubt selbst bei Auslastung aller Kerne per Turbo Mode (Standardeinstellung) eine erhöhte Taktfrequenz innerhalb der TDP-Grenze. Bei den meisten Standardanwendungen (ohne optimiertes Multithreading) liegt der 980X auf dem Niveau anderer 3,33-GHz-Core-Prozessoren. Durch den neuen AES-Befehlssatz der 32-nm-Westmere-Architektur erfolgt beim Core i7-980X Extreme bei Anwendungen wie WinZip 14 das Entpacken eines verschlüsselten Archivs mehr als doppelt so schnell wie bei einem 3,33-GHz-Prozessor mit 45-nm-Nehalem-Architektur. Dieses Ergebnis stellten wir bereits beim Core i5-661 mit 32-nm-Westmere-Architektur fest.
- SYSmark2007 Preview - Overall
Die beiden Extreme Editions von Intel liegen deutlich in Führung. Das neue Hexa-Core-Modell kann seine zwei zusätzlichen Kerne allerdings nicht gewinnbringend einsetzen. Multithread-optimierte Software kommt in den Workloads zu wenig vor. - SYSmark2007 Preview - Office Productivity
Bei typischen Office-Applikationen liegt das Leistungsvermögen der sechs Kerne des Core i7-980X Extreme überwiegend brach. Dies zeigt sich schon daran, wie nahe das Dual-Core-Modell Core i7-661 mit ebenfalls 3,33 GHz Grundtaktfrequenz dem Hexa-Core-Prozessor kommt. - SYSmark2007 Preview - E-Learning
Drei Kerne genügen in diesem Szenario – der Athlon II X3 435 (2,9 GHz) arbeitet 13 Prozent schneller als das Quad-Core-Modell Athlon II X4 620 (2,6 GHz). Sechs Kerne wie beim Core i7-980X sind hier überdimensioniert. - SYSmark2007 Preview - Video Creation
Bei der Videobearbeitung werden alle Kerne der Prozessoren nur partiell genutzt. Das Thread-Switching durch die zusätzlichen Kerne verursacht bei vielen Teilen des Workloads zusätzlich Overhead gegenüber dem Quad-Core-Extreme, der etwas schneller ist. - SYSmark2007 Preview - 3D Modeling
Die teuren Extreme Editions liegen wieder in Führung. Allerdings liegen die vielen Kerne der CPUs meist brach. Deshalb positioniert sich auch der Core i5-661 mit Dual-Core-Technologie weit oben. - PCMark Vantage - Overall
Intels Core i7-980X Extreme setzt sich deutlich an die Spitze. Zwar arbeiten die Programme parallel, die einzelnen Anwendungen nutzen aber kein massives Multithreading. Durch seine hohe Taktfrequenz, dem großen L3-Cache sowie der zusätzlichen AES-Befehlserweiterung arbeitet der Hexa-Core-Prozessor trotz unausgelasteter Kerne am schnellsten. - PCMark Vantage - Communications
Massives Multitasking, bei dem die parallelen Programme auch unter Last sind, findet in diesem Szenario nicht statt. Aber durch die Verschlüsselungs- und Entpackungs-Workloads profitieren der Core i7-980X Extreme und der Core i5-661 sehr gut von ihrer neuen AES-Befehlssatz – ohne angepasste Software. Beim ebenfalls mit 32-nm-Westmere-Architektur ausgestatteten Core i3-530 hat Intel das AES-Feature deaktiviert. - PCMark Vantage - Productivity
Büroübliche Arbeiten erledigt der Core i7-980X Extreme ebenfalls am flottesten. Allerdings ist der Prozessor für typische Office-PCs deutlich überdimensioniert. Ein um viele Faktoren günstigerer Phenom II X4 965 Black Edition erledigt die Büroarbeit auf einem ähnlich hohem Niveau. - SunGard ACR 3.0 - Monte Carlo - Calculation Time
Bei der Multithread-optimierten Monte-Carlo-Simulation setzt der Core i7-980X Extreme seine zwei zusätzlichen Kerne sehr effektiv in eine 49 Prozent höhere Performance gegenüber dem Quad-Core-Modell 975 Extreme ein. - CINEBENCH 10 - Rendering One CPU
Beim Rendering wird jetzt nur ein Prozessorkern verwendet. Die Top 4 in der Rangliste arbeiten durch ihren Turbo Mode mit bis zu 3,6 GHz Taktfrequenz. AMDs Topmodell, der Phenom II X4 965 Black Edition, liegt trotz 3,4 GHz Taktfrequenz bereits abgeschlagen zurück. - CINEBENCH 10 - Rendering Multiple CPUs
Jetzt nutzt CINEBENCH alle verfügbaren Prozessorkerne. Der Core i7-980X Extreme zieht dem Quad-Core-Modell 975 mit einer 36 Prozent höheren Performance davon. Allerdings skaliert CINEBENCH 10 beim Sprung von acht (975 Extreme) auf 12 Threads (980X) nicht mehr besonders gut, die neue Version 11.5 macht es besser (nächsten zwei Diagramme). - CINEBENCH 11.5 - Rendering One CPU
Wird nur ein Prozessorkern verwendet, so liegen das Dual-, Quad- und Hexa-Core-Modell auf einem Niveau. Durch den Turbo Mode arbeiten alle mit 3,6 GHz Taktfrequenz. - CINEBENCH 11.5 - Rendering Multiple CPUs
Werden alle Kerne (plus Hyper-Threading) genutzt, so erwirken beim Core i7-980X Extreme die zwei zusätzlichen Rechenkerne bis zu 57 Prozent mehr Performance im Vergleich zum Core i7-975 Extreme. Der Core i7-980X ermöglicht selbst bei Auslastung aller Kerne per Turbo Mode noch eine erhöhte Taktfrequenz innerhalb der TDP-Grenze. - 3ds Max 2010 - SPECapc for 3ds Max - Rendering - Scene Space_Flyby
Beim Rendering setzt der Core i7-980X seine sechs Kerne sowie das zusätzliche Hyper-Threading gewinnbringend ein. Der Athlon II X4 620 (2 MByte L2-Cache) fällt gegenüber dem Phenom II X4 910e (2 MByte L2-Cache plus 6 MByte L3-Cache) etwas zurück. Die Größe des Render-Workloads ist hier maßgebend, ob die Puffer langsame Speicherzugriffe weitgehend abfangen können. - 3ds Max 2010 - SPECapc for 3ds Max -Rendering - Scene Underwater_Escape
Bei diesem Render-Workload wird vermehrt Speicher benötigt. Entsprechend zieht der Phenom II X4 910e dem Athlon II X4 620 (kein L3-Cache) etwas deutlicher davon. - Apple iTunes 8.2 - convert wav to mp3
Beim Konvertieren nutzt iTunes nur zwei Threads. Die beiden Extreme Editions liegen gleichauf in Führung. Bei zwei Threads können diese CPUs ihren Turbo Mode noch effektiv einsetzen. Beim Dual-Core-Prozessor Core i5-661 (ebenfalls 3,33 GHz Grundtaktfrequenz) arbeiten dagegen beide Kerne unter hoher Last, entsprechend kann die CPU den Turbo Mode kaum nutzen. - iTunes 8.2 - HD-Video to iPod-iPhone
Wie beim Audio-Enkodieren nutzt iTunes nur zwei Threads. - SPECviewperf 10 - Pro/ENGINEER
Multi-Core nutzt hier nichts. Dafür profitieren CPUs, denen hohe Speicherbandbreiten und Taktfrequenzen zur Verfügung stehen. Mehr Cache nutzt deshalb nur wenig. Die Core-i7-900-CPUs sind bei diesem Benchmark durch ihre drei Speicher-Channels im Vorteil. Entsprechend überholt auch der Core i7-920 trotz geringerer Taktfrequenz den Core i7-870, dem nur zwei Speicher-Channels zur Verfügung stehen. - 3DMark Vantage - Overall
Das Gesamtergebnis des Benchmarks setzt sich aus einer Grafik- und CPU-Wertung zusammen. - 3DMark Vantage - GPU
Die extrem aufwendigen Grafikszenarien von 3DMark Vantage bringen die verwendete GeForce GTX285 an ihr Limit. Unterschiedliche Prozessoren erwirken nur geringe Unterschiede in der Grafik-Performance. Trotzdem setzen sich die beiden Phenoms vor dem Core i5-661 an die Spitze. - 3DMark Vantage - CPU
Bei den AI- und Physics-Berechnungen setzt sich der Core i7-980X Extreme durch seine sechs Rechenkerne deutlich an die Spitze. Auch die vierkernigen Core-i7-CPUs hängen alle Core-2-Modelle und Phenoms ab. Ein Teiltest des CPU-Szenarios (CPU-Test 2) lastet die Kerne extrem aus. So erreicht der Core i7-870 bei deaktivierten Hyper-Threading (HT) 49235 Punkte. Entsprechend überholt bei dem Multithread-Test der Core i5-750 (kein HT) auch den Core i7-920 (mit HT). - Crysis - 800x600 Low Quality - Mittlere fps - AA off
Bei der niedrig eingestellten Grafikqualität werden die Prozessoren am stärksten belastet. Der Core i7-980X Extreme kann sich auch deutlich vom vierkernigen Core i7-975 Extreme absetzen. AMDs Phenom-Modelle liegen chancenlos zurück. - Crysis - 1024x768 Medium Quality - Mittlere fps - AA off
Unverändert liegen Intels Core i5- und Core i7-Prozessoren in Führung. Bei der höheren Auflösung wirkt sich die fehlende dritte Pufferstufe bei den AMD-CPUs noch stärker aus. Der Athlon II X4 620 ohne L3-Cache erreicht bei der 1024er Auflösung 13 Prozent geringere Frameraten als der Phenom II X4 910e mit 6 MByte L3-Cache. - Crysis - 1280x1024 High Quality - Mittlere fps - AA off
Die Unterschiede zwischen den CPUs minimieren sich bei der hohen Auflösung und hohen Detail-Einstellung – mit den Extreme Editions weiterhin in Führung. - Energieverbrauch Plattform - Leerlauf -Energieschema Höchstleistung
Läuft nur der Windows-Desktop ohne CPU-Belastung, so liegen alle LGA1366-CPUs mit 92 bis 95 Watt auf einem Niveau. Beim verwendeten Energieschema „Höchstleistung“ nutzen die CPUs ihre Powermanagment-Features wie Cool’n’Quiet (AMD) und SpeedStep (Intel) nicht. - Energieverbrauch Plattform - Leerlauf - Energieschema Ausbalanciert
Bei den Intel-CPUs sinkt der Energiebedarf im Leerlauf mit SpeedStep nur marginal, weil bei den Prozessoren bereits andere Powersave-Technologien greifen. SpeedStep hilft bei den Intel-CPUs Energie zu sparen, wenn die Prozessorauslastung im Bereich von 10 bis 50 Prozent liegt. AMDs Athlon-II- und Phenom-II-Modelle sparen mit Cool’n’Quiet jedoch deutlich Energie – die 965er Black Edition spart sogar knapp 50 Watt. - Energieverbrauch Plattform - Volllast - Rendering
Unter Last benötigt die LGA1366-Plattform mit dem Hexa-Core-Prozessor Core i7-980X Extreme trotz zweier zusätzlicher Kerne bei gleicher Taktfrequenz durch die 32-nm-Technologie nur geringfügig mehr Energie als mit dem Core i7-975 Extreme. Die Performance ist allerdings deutlich höher. - Energieverbrauch Plattform - Volllast - Crysis 1280x1024 High
Bei hoher Grafiklast wird die Rechenkraft des Hexa-Core-Prozessors Core i7-980X Extreme - und somit auch dessen TDP - nicht voll ausgenutzt. Entsprechend agiert die 32-nm-CPU auf einem „Energieniveau“ mit dem Core i7-975 Extreme. Bei voller Auslastung genehmigt sich der Core i7-980X noch sechs Watt mehr (siehe vorheriges Diagramm).
Energieeffizienz: Der Core i7-980X Extreme besitzt mit 130 Watt die gleiche TDP-Einstufung des 45-nm-Prozessors Core i7-975 Extreme. Unter Volllast (Rendering) genehmigt sich die LGA1366-Plattform mit dem Sechskerner zirka sechs Watt mehr. Bei 3D-Anwendungen, bei der die CPU nicht voll ausgelastet ist, benötigt das LGA1366-System mit dem Core i7-980X Extreme annähernd genauso viel Energie wie mit dem 975er. Im Leerlauf zeigt sich die LGA1366-Plattform mit allen Core i7-900-CPUs auf einem ähnlichem Niveau.