Test: DVD-Brenner

Wer bereit ist, etwa 1500 Mark für einen DVD-Brenner auszugeben, sollte wissen, auf was er sich einlässt. Wir haben die wichtigen Modelle getestet. Voll überzeugen kann kein Gerät.

Der Kunde hat es nicht leicht: Insgesamt existieren vier verschiedene Formate für beschreibbare DVDs: DVD-R, DVD-RAM, DVD-RW und DVD+RW. Bei DVD-R handelt es sich um ein einmal beschreibbares Medium, das 1997 von Pioneer entwickelt wurde. Mit DVD-RAM folgte etwa ein Jahr später das erste wieder beschreibbare DVD-Format. Entwickelt wurde es maßgeblich von Hitachi, Panasonic und Toshiba. Zwei Jahre später präsentierte Pioneer die wieder beschreibbare DVD-RW. Alle drei Formate sind vom DVD-Forum verabschiedet und offiziell anerkannt.

Hersteller wie Sony, Ricoh und Philips hatten Bedenken mit den bisherigen DVD-Formaten, fanden im DVD-Forum aber keine Bestätigung und entwickelten ein eigenes Schreibverfahren. Das Ergebnis ihrer Allianz ist DVD+RW. Es kommt als letztes Format in den DVD-Reigen. Bis heute hat das DVD-Forum keinen Segen erteilt. Der DVD+RW-Allianz ist das mittlerweile egal. Sprachen die Hersteller dem DVD-Forum bis vor einigen Monaten noch die Bedeutung und Macht einer offiziellen Standardisierungsstelle zu, so reduzieren sie es heute auf eine bloße Interessengemeinschaft. Die Wahrheit liegt wohl zwischen den Extremen. Wahrheit ist allerdings auch, dass im zweiten Quartal 2002 mit der einmal beschreibbaren Variante DVD+R ein weiteres Format von Philips hinzukommt.

So weit, so schlecht. Die Hersteller sind zu Ideologen geworden und schicken die Kunden aufs Schlachtfeld. Sie sollen entscheiden, welche Technologie sich durchsetzt. Wir haben die DVD-Brenner der Hersteller Ricoh, Philips, Panasonic und Pioneer getestet. Die Laufwerke repräsentieren die verschiedenen Schreibformate.

In Zeiten einer Rezession auf die Entscheidung des Kunden zu setzen, ist jedoch eine gewagte Sache. Laut einer IDC-Studie sank der weltweite PC-Absatz im abgelaufenen Jahr 2001 um 1,6 Prozent. Ein Ende der Flaute außerhalb der USA sehen die Marktforscher für Mitte oder Ende 2002. Sollte die Kauffreude auch in Deutschland wieder zunehmen, sind die Kunden vielleicht eher bereit, neue Technologien zu kaufen und auszuprobieren. Ein einheitlicher Standard würde die Kaufbereitschaft ebenfalls fördern. Denn dann braucht sich der Kunde nur noch darüber Gedanken zu machen, ob er sich einen DVD-Brenner kauft. So muss er sich jedoch fragen, ob und welchen er sich zulegen will. Und vielleicht scheitert er an der letzten Frage.