Test: Corel-Linux

Corel-Linux im Überblick

Corel hat sein Ziel, ein vollkommen benutzerfreundliches Linux auf den Markt zu bringen, gründlich verfehlt. Tatsächlich handelt es sich bei der Download-Variante um nicht viel mehr als ein leicht aufgepepptes Linux. Die Installation ist zwar tatsächlich sehr einfach - von Null auf Linux in 20 Minuten -, aber das war es dann auch schon. Vom "benutzerfreundlichsten Linux aller Zeiten" kann und muss man einfach mehr erwarten.

Beispielweise sollten Soundtreiber automatisch installiert werden, anstatt dem Benutzer in einer Readme-Datei zu erklären, dass er lediglich das Tool sndconfig starten muss. Das Installationstool sollte zumindest davor warnen, dass man mit den gerade getroffenen Entscheidungen sein System lahm legt. Und dann sollte man auch ein zentrales Konfigurationstool für alle Aspekte des Betriebssystems bereitstellen, anstatt sich einfach auf bereits Vorhandenes (KDE Control Center) zu verlassen.

Last but not least ist Corel-Update nicht tauglich für breite Massen. Hier muss Corel einen leistungsfähigeren FTP-Server bereitstellen, die Beschränkung auf nur 300 Benutzer, die gleichzeitig Zugriff auf den Download haben, ist eine Zumutung.

Aber die Corel-Distribution hat nicht nur Schattenseiten. Positiv fällt auf, dass die Installationsroutine den unbedarften Anwender tatsächlich von schwierigen Aufgaben fern hält. Sie bietet sogar die Möglichkeit, die Bootdisketten automatisch von Windows aus zu erstellen, falls das CD-ROM nicht bootfähig ist. Auch das Hantieren mit dem Partitionierungstool von Linux entfällt.