Test: BeOS 5.0 Personal Edition

Aufbau von BeOS

BeOS ist komplett in einer Client-Server-Architektur aufgebaut. Die Server arbeiten im Hintergrund und erledigen die grundlegenden Aufgaben des Betriebssystems. Etwa die Verarbeitung von Eingaben über Tastatur und Maus oder die Steuerung von Drucker oder Soundkarte. Der Applikations-Server ist beispielsweise zuständig für die Verwaltung der dargestellten Fenster und die Zuordnung von Maus- oder Tastatureingaben an die Anwendungen.

So genannte Softwarekits kapseln die Funktionen der Server in Objekte ein, über die Programmierer auf die Server zugreifen können. So stellt beispielsweise das OpenGL-Kit eine Schnittstelle zur OpenGL-Bibliothek von BeOS zur Verfügung. Über das Gamekit können Programmierer direkt auf den Framebuffer der Grafikkarte zugreifen sowie Sounds abspielen. Zentrale Schnittstelle für Audio- und Video-Verarbeitung ist das Mediakit.

BeOS verwendet ein eigenes Dateisystem, kann aber auch mit FAT, FAT32 und NTFS umgehen, sodass Anwender auch unter BeOS Lese-Zugriff auf ihre Windows-Partition haben. Auf FAT und FAT32 kann BeOS auch schreiben. Das BeFS ist ein 64-Bit-Dateisystem, das mit einer verknüpften Datenbank arbeitet. In dieser Datenbank sind nicht nur Referenzen auf die Dateien verzeichnet, es lassen sich auch andere Ressourcen wie E-Mail-Adressen oder Links darin ablegen. Die Erkennung von Dateitypen erfolgt nicht wie bei Windows per Extension, sondern über Attribute, die in der Datenbank abgelegt sind. Dadurch lässt sich auch eine große Festplatte innerhalb kürzester Zeit nach beliebigen Objekten durchsuchen. Zudem protokolliert die Journaling-Funktion Änderungen an der Verzeichnisstruktur, sodass sich das System nach einem Crash problemlos wiederherstellen lässt.

Beim Micro-Kernel von BeOS hat Be besonderen Wert auf schnelle Umschaltzeiten gelegt. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Anspruch, ein Multimedia-Betriebssystem zu sein. Dazu unzerstützt BeOS symmetrisches Multiprocessing (SMP), präemptives Multitasking und Multithreading.