Test: Athlon XP gegen Pentium 4

Details zum Athlon XP

Äußerlich unterscheidet sich der Athlon XP durch das braune OPGA-Gehäuse von den bisherigen Sockel-Athlons. Technisch ist der XP mit dem MP identisch, denn er basiert auf dem Palomino-Core. Bei diesem wiederum handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Thunderbird-Core, der letzten wirklichen Neuerung bei AMD. Das Feintuning am Palomino-Core schlägt sich sichtbar in der Die-Größe nieder: Das Siliziumplättchen ist von 120 mm^2 beim Athlon Thunderbird auf 128 mm^2 gewachsen. Gegen den Pentium 4 mit 217 mm^2 Die-Fläche ist aber auch AMDs jüngster Sprößling immer noch klein.

Die Fertigung erfolgt in einem 0,18-Mikron-Prozess. Die Core-Spannung bleibt mit 1,75 V ebenfalls unverändert. Dank Sockel-A-Kompatibilität laufen Athlon-XP-Prozessoren in bisherigen Socket-A-Mainboards - ein neues BIOS ist allerdings zwingend erforderlich. Nur so wird auch das neue 3DNow! Professional unterstützt, hinter dem sich neben dem bekannten 3DNow!-Befehlssatz 52 neue Multimedia-Befehle verstecken. Diese entsprechen dem kompletten SSE-Befehlssatz des Pentium III. Die Integration war durch das erneuerte Lizenzabkommen mit Intel möglich, die SSE2-Erweiterung des Pentium 4 gibt es aber nicht.

Änderungen gab es beim Cache-Management. Über ein verbessertes spekulatives Data Prefetch per Hardware holt sich der Athlon XP vorausschauend komplette Cache Lines (64 Bytes) in den 256 KByte großen L2-Cache. Besonders Applikationen mit großen Daten-Arrays sollen davon profitieren. Zusätzlich optimierte AMD die TLBs: Der L1-Data-TLB wurde von 32 auf 40 Einträge vergrößert, der L2-Instruction- und Data-TLB nutzen jetzt eine exklusive Architektur, so dass es zwischen den Cache-Hierarchien nicht mehr zu Dubletten kommt. Ferner lassen sich die TLB-Einträge spekulativ erneuern.