Test: AMD Thunderbird

Intel konnte dem Pentium III mit integriertem L2-Cache einen weiteren Leistungsschub verpassen. Nun ist AMD auch mit dem Athlon so weit. Wir haben getestet, um wie viel schneller die unter dem Codenamen Thunderbird entwickelte CPU tatsächlich ist.

Taktfrequenz ist nicht alles. Trotz prinzipiell überlegener Architektur verlor der Athlon mit steigender Taktfrequenz Boden an den Pentium III, weil dieser bereits mit einem integrierten, mit voller Taktfrequenz arbeitenden L2-Cache ausgestattet ist. Mit dem Thunderbird schickt sich AMD erneut an, den alten Vorsprung im Wettrennen mit Intel wieder herzustellen.

Bei den immer schnelleren CPUs wird zunehmend der Arbeitsspeicher zum Flaschenhals. Mit PC133-SDRAM hat sich in dieser Hinsicht schon einiges verbessert, aber trotzdem ist ein schneller L2-Cache als Puffer sehr wichtig. Bei den alten Pentium-III- und Athlon-Modellen sitzt der L2-Cache auf der CPU-Platine. Dort arbeitet er zwar mit höherem Takt als der Arbeitsspeicher, aber nicht mit der vollen Core-Frequenz. In der Regel wird der L2-Cache dann mit der halben oder ein drittel der Core-Taktfrequenz betrieben. Noch höhere Taktfrequenzen lassen sich auf den Platinen physikalisch kaum in den Griff bekommen. Außerdem sind schnelle Cache-Bausteine sehr teuer.

Als Lösung bietet sich die Integration des L2-Caches auf dem Prozessor-Die an, die aber erst mit einer Fertigungstechnologie von 0,18 Mikron rentabel ist, in der sowohl der Pentium III als auch der Thunderbird hergestellt werden.

Die neuen CPUs von AMD wurden zwar unter dem Codenamen Thunderbird entwickelt, in den Handel werden sie aber unter dem Namen Athlon kommen. Laut AMD soll es keine Zusatzbezeichnung zur Kennzeichnung der Thunderbirds geben. Lediglich für PC-Systeme ist ein Aufkleber mit dem Hinweis "Performance-Enhancing Cache Memory" angedacht.

Zum Start soll der neue Athlon mit Taktfrequenzen zwischen 750 MHz und 1000 MHz zu haben sein. Wir haben die langsamste und die schnellste Version des Thunderbird getestet.