Cloud Computing in der Gesundheitsbranche

Telemedizinische Internetplattform für die Stottertherapie

Telemedizin ist einer der großen Wachstumsmärkte für Cloud-basierte Gesundheitsdienstleistungen. Dass dafür nicht immer teure Chirurgie-Roboter nötig sind, zeigt das gemeinsame Projekt von PARLO-Institut für Forschung und Lehre, Kasseler Stottertherapie (KST) und der vitero GmbH.

Sprechtherapie in der Cloud ist eine bislang kaum genutzte Möglichkeit für telemedizinische Dienstleistungen. Dabei ist das therapeutische und wirtschaftliche Potenzial des Konzepts enorm. Mit dem Public-Cloud-Projekt bewarb sich die vitero GmbH um den Best in Cloud Award der COMPUTERWOCHE in der Kategorie Software as a Service.

Das Einsatzszenario

Stotter-, Sprach- und Sprechtherapie wurde bislang primär als reine Präsenztherapie angeboten. Das Spektrum reicht von Gruppentherapie in unterschiedlichen Gruppengrößen bis hin zu Einzelsitzungen. Je nach Therapiekonzept sind unterschiedliche Kombinationen aus Intensiv- und Intervalltherapie erforderlich, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen. Im Rahmen der Kasseler Stottertherapie (KST) und der PARLO GmbH werden wissenschaftlich evaluierte Therapieverfahren eingesetzt, in die auch eine eigene patentierte Software integriert ist.

Der Wunsch nach einer Cloud-basierten Teletherapie stammt aus der therapeutischen Fachabteilung bei PARLO und der Kasseler Stottertherapie (KST). Bei der KST lag das Hauptaugenmerk auf der Online-Therapie als Nachsorgemodul für deutsche Patienten, bei Parlo auf der Online-Kompletttherapie, die international angeboten wird.

Durch den internationalen Sitz der Patienten und Therapeuten mussten die Arbeitszeiten sowohl bei vitero als auch bei der Kasseler Stottertherapie flexibler gestaltet werden. Wegen der großen Nachfrage schon während der Projektlaufzeit wurden die Therapeuten bereits mit den ersten Prototypen geschult.

Die Cloud-Lösung

Das Ziel des Projektes war eine im nationalen und internationalen Rahmen funktionsfähige, Cloud-basierte Plattform für die telemedizinische Stotter-, Sprach- und Sprechtherapie. Die telemedizinischen Einheiten lassen einerseits als Teil der Nachsorge eine hochfrequente und alltagsnahe therapeutische Intervention zu, und ermöglichen es andererseits, Patienten, die bislang keinen Zugang zu professioneller Hilfe hatten, eine Therapie auf neuestem wissenschaftlichem Stand zu bieten.

Das Projekt nimmt weltweit eine Vorreiterrolle ein: Bisher gab es keine Cloud-basierte Plattform, die es ermöglicht, im internationalen Rahmen hochwertige Sprechtherapie anzubieten. Die Regeln der Branche werden durch den Einsatz dieser Technologie grundlegend verändert. Der Zugang zu modernster Stottertherapie wird so einfach wie das Einschalten eines Fernsehers - und das bei erwiesenem Therapieerfolg.