Vorreiter Alarmsysteme

Telemedizin wird von älteren Menschen akzeptiert

59,8 Prozent aller Deutschen über 65 Jahre sind bereit, Telemedizin zu nutzen, um länger in ihrer gewohnten Umgebung leben zu können. Das hat eine repräsentative Umfrage des Bundesverbands BITKOM ergeben.

In den kommenden Jahren wird die Zahl der Pflegebedürftigen und chronisch Kranken deutlich steigen - schon allein aus demografischen Gründen. BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer fordert daher: "Das Gesundheitssystem muss auf die Herausforderungen der demografischen Entwicklung eingestellt werden. Der Einsatz der Telemedizin als Alternative zur stationären Behandlung sollte daher noch aktiver gefördert werden."

Dazu zählen zum Beispiel unterschiedliche Alarmsysteme, die laut Scheer auf hohes Interesse stoßen. 58 Prozent der Deutschen über 65 Jahre würden, wenn sie pflegebedürftig wären, Alarmsysteme wie Sturzsensoren, Herzfrequenz- oder Atemstillstandsmesser nutzen. Auf eine Erinnerungsfunktion für die Tabletteneinnahme würden 54 Prozent der über 65-Jährigen zugreifen.

Geräte der Ferndiagnose, sogenannte Tele-Monitoring-Systeme, möchten 53 Prozent der Menschen über 65 Jahren nutzen. Diese Technologien bieten sich zum Beispiel für die Versorgung von Herz-Kreislauf-Patienten an. Dabei senden Sensoren per Mobilfunk oder Internet regelmäßig medizinische Daten wie Blutdruck, Puls, Gewicht oder ein EKG an ein telemedizinisches Zentrum, ein Krankenhaus oder einen Arzt. Treten kritische Werte auf, werden die Mediziner frühzeitig informiert und können entsprechend handeln.

Dadurch steigt die Sicherheit der Patienten. Sie werden rundum betreut, obwohl sie nicht stationär behandelt werden. Die Lebensqualität der Pflegebedürftigen steigt. Auch das Gesundheitssystem soll laut BITKOM davon profitieren, denn durch diese neuen Formen der technologisch unterstützten Betreuung würden Krankenhauseinweisungen verringert werden. (ala)