Telekom und Arcor: Zoff um Netzentgelte

Mannesmann Arcor hat die Verhandlungen mit der Deutschen Telekom über neue Interconnection-Tarife für Telekom-Konkurrenten abgebrochen. Wie die Financial Times Deutschland berichtet, soll jetzt die Regulierungsbehörde (RegTP) über die Tarife für die Nutzung der Telekom-Netze entscheiden.

Im Grundsatz sind sich die Telekom und Konkurrenten wie Arcor über die Interconnection-Tarife einig. Statt wie bisher in Minutenenheiten sollen die Konkurrenten für die Durchleitung über das Telefonnetz der Telekom nach einzelnen Kostenelementen zahlen (EBC, Element based Cost). Für den EBC-Tarif maßgeblich ist unter anderem die Zahl der Verbindungspunkte zum Telekom-Netz. Telekommunikationsanbieter, die eigene Netzstrukturen aufgebaut haben, wie Mannesmann, profitieren davon, weil der Interconnection-Tarif günstiger wird, je mehr eigene Verbindungspunkte genutzt werden. Der Streit zwischen Arcor und der Telekom entzündete sich daran, dass die Telekom laut der Financial Times Deutschland die Zahl der Verbindungselemente, die für den günstigen Flächentarif nötig sind, von 469 auf 615 heraufsetzte.

Die RegTP hatte im Dezember 1999 die Interconnection-Tarife mit Gültigkeit bis 1. Januar 2001 festgelegt. Im Durchschnitt zahlen die Konkurrenten seit Jahresbeginn 2,04 Pfennige statt bisher 2,7 Pfennigen pro Minute. Ab 2001 soll die sogenannte Zusammenschaltungsregelung in Kraft treten. Es hat nun den Anschein, dass die Regulierungsbehörde vorab auch über diesen Tarif entscheiden muss um weitere Streitigkeiten zu verhindern. (uba)