Technologie: Evolution kommt aus dem Kinderzimmer

Junge Menschen nutzen heute schon intensiv Telekommunikationsdienste, die im Geschäftsleben gerade erst vor dem Durchbruch stehen. Wer wissen will, wie die Telekommunikation von morgen aussieht, muss einen Blick in die Kinderzimmer werfen.

"Dagegen muten viele Büros heute noch altertümlich an: Festnetz- und Mobiltelefon existieren nebeneinander, die Verbindung von PC und Telefon ist noch die Ausnahme, Erreichbarkeit ist oft vom Zufall abhängig. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Telekommunikations-Revolution auch die Geschäftswelt erfasst. Die Frage ist nur, wie der Übergang richtig gestaltet wird, denn die Lösungen aus dem Privatbereich haben Schwächen, die im Geschäftsleben nicht toleriert werden können", sagt Mehdi Schröder, Vice President Enterprise der Ericsson GmbH , beim Pressegespräch seines Unternehmens in Düsseldorf.

Wie die Kommunikationstechnik der Zukunft aussehen werde, sei nicht zuletzt deshalb so schwierig, weil mit den neuen Technologien nahezu alles möglich erscheint. Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson setzt deshalb auf ein Konzept, das den Benutzer in den Mittelpunkt stellt. "Nicht die Technik bestimmt, was gemacht wird - vielmehr werden Dienste rund um die Bedürfnisse der Nutzer konfiguriert. Oberster Leitsatz dabei ist, dass sowohl Verfügbarkeit als auch Qualität dem entsprechen, was herkömmliche Telekommunikationsnetze bieten", erklärte Schröder. Ericsson konzentriere sich auf das Zusammenwachsen der TK- und IT-Welten auf Basis des Internet Protokolls (IP). "Im Gegensatz zu Wettbewerbern bieten wir die Technologien und Dienstleistungen aus einer Hand an. Besonders mittelständische Unternehmen erwarten nur einen Anbieter für TK und IT sowie umfassende Service-Angebote", sagt Schröder.

Wie die großen Konzerne legen inzwischen auch kleinere und mittlere Betriebe Wert darauf, dass man Mitarbeiter im Außendienst und am Telearbeitsplatz jederzeit einfach erreichen könne. "Zudem setzen sich moderne Kommunikationsformen in der mittelständischen IT immer mehr durch. Telefonkonferenzen, Call-Center-Funktionen, Unified Messaging oder computergestützte Kommunikation zählen heute bei vielen Unternehmen zu den Standard-Anforderungen. Unter diesen Voraussetzungen können VoIP-basierte Telefonanlagen ihre Vorteile optimal ausspielen", so Schröder. Und nach rund elf Jahren, in denen sehr viel über IP-Kommunikation diskutiert wurde, sei jetzt ein Paradigmenwechsel auch technisch machbar: "Entscheidend ist die Standardisierung über das so genannte Session-Initiation-Protokoll (SIP). Damit werden die Geräte unterschiedlicher Hersteller kompatibel. SIP ist nicht nur der akzeptierte Standard für Endgeräte, sondern auch der Standard für die Netze der Zukunft, die bei allen großen Netzwerkanbietern im Aufbau sind. (pte/mja)