Doppelte Leistung mit A6X

Tablet-Test: Apple iPad 4 mit iOS 6 und Retina-Display

Performance & Akkulaufzeit

Einen wirklichen Mangel an Performance gibt es beim iPad 3 mit seinem A5X-Prozessor nicht. Dennoch beschleunigt Apple das iPad 4 mit dem neuen A6X. Beim typischen Arbeiten mit Apps, dem Wischen zwischen offenen Anwendungen per 4-Finger-Geste oder beim Surfen im Internet ergibt sich beim iPad 4 im Vergleich zum Vorgänger kein wirklich erkennbarer Vorteil. Alles läuft sehr flüssig und flott ab. Beim Starten von Apps merkt man allerdings schon die kürzeren Ladezeiten. Beispielsweise lädt die App Home Design 3D inklusive eines Wohnungsprojektes in nur 5,5 statt 8,9 Sekunden. Das exemplarisch herangezogene Spiel International Snooker 2012 startet mit 9,8 statt 12,5 Sekunden ebenfalls flotter. Wirklich sichtbar ist der Unterschied auch bei der Karten-App, wenn in 3D-Städten gedreht und gezoomt wird. Während beim iPad 3 oft Ruckler auftauchen und Gesten nicht wirklich verzögerungsfrei sind, erledigt das iPad 4 die Aktionen sehr flüssig - viel seltener hakt etwas. Auch das Laden von Kartenfragmenten geht beim iPad 4 zügiger vonstatten.

Der maximale Geschwindigkeitsvorteil des iPad 4 mit seinem A6X zeigt sich bei Benchmarks. Beim Fließkomma- und Speicher-intensiven Linpack arbeitet das iPad 4 mit 650 MFLOPS auch rund 4,6-mal so schnell als ein iPad 3 mit 142 MFLOPS. Zum Vergleich: Das iPad mini mit A5-Prozessor schafft hier 126 MFLOPS, das iPhone 5 mit A6 sehr gute 590 MFLOPS. Insbesondere die VFPv4-Erweiterung der A6/A6X-Architektur zeigt bei Linpack Wirkung. Ein deutliches Kräfteverhältnis zeigt sich auch beim JavaScript-Test mit dem Benchmark SunSpider. Hier erledigt das iPad 4 die Berechnungen 55 Prozent flinker als der Vorgänger. Auch Googles JavaScript-Benchmark Octane zeigt dieses Verhalten: das iPad 4 arbeitet 87 Prozent schneller als das iPad 3 und knapp 7 Prozent flinker als ein iPhone 5. Einen deutlichen Fortschritt gibt es auch bei der Grafik-Performance: Der GL Benchmark 2.5.1 zeigt im Szenario Egypt HD C24Z16 mit 41 fps fast die doppelte Framerate im Vergleich zum iPad 3.

Akkulaufzeit

Apple hat den Akku beim iPad 4 unverändert zum Vorgänger gelassen. Entsprechend findet sich in dem Tablet ein 42,5-Wh-Energiespender. Die Akkulaufzeit beziffert der Hersteller beim iPad 4 auch weiterhin mit 10 Stunden beim Surfen im Internet.

Mit dem Lithium-Polymer-Akku erreicht das iPad 4 in unserem Test beim typischen Betrieb mit aktivem WLAN mit Browsen im Internet, Videos abspielen und Apps testen knapp 9 Stunden. Die Helligkeit war auf 50 Prozent (Mittelstellung) geregelt, die Auto-Helligkeit und Bluetooth deaktiviert. Damit schafft das neue iPad fast die Laufzeit des iPad 3, welches in unserem Praxistest etwas über 9 Stunden durchhielt. Beim Abspielen eines h.264-Videos entlockten unsere Kollegen von der Macwelt dem iPad 4 bei voller aufgedrehter Helligkeit eine Laufzeit von 5:27 Stunden. Das iPad 3 zeigte bei unserer Schwesterpublikation mit 6:31 Stunden etwas mehr Ausdauer.