Switch-Philosophien im Wettstreit

"Intrepid 6064"

Der Blick in das Innenleben der Direktoren zeigt, dass die Hersteller zum Teil sehr unterschiedliche Backplane-Konzepte entwickelt haben, um eine hohe Leistungsfähigkeit zu erreichen. McData setzt im "Intrepid 6064" auf eine zentrale serielle Crossbar-Matrix, die die Daten zwischen allen 64 User-Ports "any-to-any" gleichzeitig transportieren kann. Der Crossbar-Switch ist aus mehreren Multiplexern aufgebaut, die sämtliche In- und Out-Ströme switchen. McData bezeichnet dies als eine Non-Blocking-Architektur, da die Daten gleichzeitig über alle Port-zu-Port-Verbindungen laufen können. Eine zweite Standby-Crossbar führt ein "Stateful Failover" durch, falls das primäre Switch-Board ausfallen sollte. Die serielle Crossbar arbeitet mit 8B/10B-Kodierung und ist deshalb multiprotokollfähig

Der in Kürze verfügbare 140-Port-Direktor, ein 2-GBit/s-System, wird über die serielle Crossbar mit 280 GBit/s (vollduplex 560 GBit/s) eine doppelt so hohe Bandbreite bereitstellen wie das aktuelle 64-Port-System. Der neue Direktor nutzt die bereits im Intrepid 6064 eingesetzte Crossbar- und ASIC-Architektur (Application Specific Integrated Circuit), die bis zu 256 Ports unterstützt. Dabei stellt die Crossbar jedem einzelnen Datenpfad eine Bandbreite von 3,25 GBit/s zur Verfügung. Für das vor der Tür stehende 10-Gigabit-Fibre-Channel sollen sie auf 10 GBit/s aufgebohrt werden können. Im nächsten Jahr will McData auch ein IP-Blade anbieten. Der neue Direktor soll sich in absehbarer Zeit zu einem 420-Port-Cluster ausbauen lassen. Zudem wird McData FC-AL (Arbitrated Loop) unterstützen, womit der bisher für FC-AL-Devices nötige Workgroup-Switch "ES-1000" ausgedient hat.

Prinzipell wäre beim Intrepid 6064 auch ein lokales Switchen zwischen den Ports derselben Karte möglich. McData hat sich jedoch dafür entschieden, immer über die Crossbar zu switchen, weil dadurch der gesamte Direktor eine einheitliche Latenzzeit hat. Dies vereinfacht das Design eines SAN.

Das 140-Port-System verwendet ein anderes Chassis als der Intrepid 6064. Kunden können jedoch die 2-GBit/s-Port-Module aus ihrem bisherigen System im neuen 140-Port-Direktor einsetzen. Für das Trunking von mehreren Inter Switch Links (ISL) zwischen zwei Direktoren setzt McData auf die zum Patent angemeldete Softwarelösung "Open Trunking", die noch in diesem Jahr verfügbar sein soll. Sie basiert auf dem FC-ANSI-Standard und funktioniert deshalb laut McData auch mit den Fibre-Channel-Switches anderer Hersteller. Open Trunking unterstützt pro Trunk einen Durchsatz von 8, 16 oder 80 GBit/s, wobei die einzelnen ISLs unterschiedliche Geschwindigkeiten haben können.

Ein hardwaregestütztes Trunking und Zoning, Quality-of-Service-Funktionen für Traffic-Priorisierung sowie einen LUN-Manager will McData nächstens Jahr bringen. Die SAN-Managment-Software SANavigator ermöglicht bereits heute Software-Zoning für Switches von McData und von Brocade.