SuSE und IBM forcieren Business-Linux

Eine Vertriebspartnerschaft mit IBM soll der leicht kränkelnden SuSE Linux AG neue Impulse liefern: SuSE übernimmt als europäischer Hauptdistributor den Vertrieb der IBM-Software für Linux.

Die auf der LinuxWorld Expo bekannt gegebene Vereinbarung sieht den Vertrieb der Linux-Versionen der DB2-, WebSphere-, Lotus- und Tivoli-Produktfamilien durch SuSE vor. Ergänzend dazu soll IBM den SuSE Linux Groupware Server (mit Lotus Domino R5) und SuSE Linux Database Server (mit IBMs DB2 Universal) aktiv unterstützen und entsprechende Aufträge über SuSE ausliefern.

Die Vereinbarung verschafft SuSE ein rund 50 Produkte starkes Zusatzportfolio, das deutlich über die eigenen Lösungsangebote ("SuSE Linux Business Solutions") hinausreicht. Mit diesem will man vor allem Reseller, Systemhäuser und Integratoren ins SuSE-Boot holen. Zu diesem Zweck hatte das Unternehmen bereits im August eine Qualifizierungs-Offensive für entsprechende Vertriebspartner gestartet.

Damit führt SuSE seinen Konsolidierungskurs in Richtung Business-Linux weiter. Nach Problemen im Distributionsgeschäft und dem flauen Absatz des SuSE Linux Enterprise Server hatte das Unternehmen im Juli seine Führungsspitze umgebaut und Anfang Oktober den Abbau von 120 Arbeitsplätzen bis Jahresende angekündigt.

Mit einer vor kurzem erhaltenen Venture-Capital-Spritze von 15 Millionen Euro, der aussichtsreichen IBM-Vertriebspartnerschaft und dem sehr guten Verkaufsstart der SuSE 7.3 scheint der Nürnberger Linux-Spezialist sich jetzt wieder auf dem Weg der Besserung zu befinden. (jlu)