SuSE 7.0 kommt erstmals als Personal-Edition

Mit SuSE Linux 7.0 bringt das Nürnberger Linux-Systemhaus erstmals eine Professional und eine Personal Version heraus. Die Personal-Version für Einsteiger kommt auf drei CD-ROMs ohne Entwicklerwerkzeuge und Server-Tools. Die Professional-Version entspricht im Umfang den bisherigen Distributionen.

Beide Versionen sollen ab 21. August in den Handel kommen und auf einem Kernel beruhen, den man laut SuSE "getrost als 2.217-pre" bezeichnen kann. SuSE will den bisher gebräuchlichen Kernel 2.216 unter anderem mit besserem USB-Support aufgebohrt haben.

Mit der Personal Edition will SuSE Einsteigern entgegenkommen. Werkzeuge für Server oder die Softwareentwicklung sowie das Know-how-Handbuch fehlen. Wichtige Tools wie zum Beispiel die Compiler zum Übersetzen des Kernels sind aber enthalten.

Die Installation der Version 7 ist bei allen Ausgaben dank des Programms Yast2 grafisch unterstützt, bei der Verwaltung werkelt aber weiterhin das textbasierte Yast. Und das bleibt laut SuSE-Sprecher Christian Egle "ziemlich sicher" auch in den nächsten Versionen so. Viele Anwender seien an Yast einfach gewöhnt.

Neu in der Version 7.0 ist XFree86 4.0. Es werden damit Grafikchips von NVIDIA, ATI und Matrox unterstützt, darunter auch der GeForce 2. Neu sind auch die Preise, die SuSE im Vergleich zur Version 6.4 angehoben hat. Die bislang nicht im Portfolio enthaltene abgespeckte Personal Edition kostet 89 Mark. Die Professional Version, die mit sechs CDs im Umfang den Vorgängerversionen entspricht, schlägt mit 129 Mark zu Buche. Dafür, so Christian Egle, gibt es neben den sechs CD-ROMs die DVD gleich mit. Auf der DVD befinden sich mehrere Bonbon-Programme, die auf den CDs nicht enthalten sind. Ein Update (sechs CDs und DVD) gibt es für 79 Mark. SuSE liefert den Update-Kunden nicht wie bisher alle Handbücher mit, was bei der Redundanz in den Manuals eher regalfüllend wirkte, sondern eine gebundene 60-Seiten-Zusammenfassung mit den Neuerungen. Für Studenten bietet SuSE außerdem eine Campus-Version der Professional Ausgabe für 89 Mark. Den höheren Preis sieht man bei SuSE auch durch den verbesserten Support gerechtfertigt. Statt bisher an zwei Tagen in der Woche soll die SuSE-Hotline an fünf Nachmittagen in der Woche geschaltet sein, so das Versprechen.

Mit neuen Software-Paketen für die Professional-Version hat SuSE, wie bei Linux-Distributionen üblich, nicht gespart. Aus den seitenlangen Aufzählungen sei hier nur der für Entwickler interessante Palm-OS-Emulator namens "pose" herausgepickt. Pose simuliert laut SuSE alle Funktionen eines palmbasierten PDAs (zum Beispiel Pilot, PalmPilot, Palm II, V, VII) nebst den Applikationen.

Aktuelle Tests von Linux-Distributionen und Anwendungsbeispiele für das Alternative-OS finden sich im Channel Betriebssysteme/Linux. (uba)