Supercomputing-Rangliste und HPC-Trends

Supercomputer Top500 11/2006: Dual-Core-Turbo statt Neuinstallation

Europa auf Platz 5

An fünfter Stelle rangiert bereits das erste europäische System, die runderneuerte Version des Mare Nostrum System des Barcelona Supercomputing Centers in Spanien. Auch hier wurde die Leistungssteigerung von 27,9 auf 62,3 TFlops im Wesentlichen dadurch erzielt, dass die ursprünglichen 4800 Power-PC-Prozessoren mit 2,2 GHz durch 10.240 Dual-Core-CPUs mit 2,3 GHz ersetzt wurden.

Auf dem sechsten Rang erscheint ein System, dessen Hersteller man zunächst nicht in den oberen Regionen der TOP500-Liste erwarten würde, da er sich bisher nicht als ausgewiesener Spezialist im Höchstleistungsrechnen hervorgetan hat: das Thunderbird-System, das ebenso wie das zweitplatzierte RedStorm-System in Sandia beheimatet ist, wurde von Dell geliefert. Dies ist auch eine Folge der Entwicklung hin zu Cluster-Systemen. Die Cluster sind aus handelsüblichen, preiswerten Komponenten zusammengesetzt und dominieren mittlerweile die Liste mit etwa 70 Prozent Anteil.

Während sich die Cluster früher meist in den unteren Rängen der Top500 tummelten, setzen sie sich durch ihre wachsende Knotenanzahl mehr und mehr auch in den oberen Regionen durch. Gleichzeitig ist jedoch zu beobachten, dass der Anteil der massiv parallelen MPP-Systeme durch die Verbreitung der BlueGene/L-Systeme auf Kosten der Cluster leicht steigt.

Der bisher schnellste Rechner Europas, das von der französischen Firma Bull gefertigte System Tera-10 des Commissariat à l'Energie Atomique (CEA) ist auf Platz 7 zurückgefallen. Dies geschah, obwohl es mittlerweile die finale Ausbaustufe erreicht hat und dabei sogar das bisher höher platzierte Columbia-System (bisher auf Rang 4, nun auf 8) hinter sich lassen konnte.