Supercomputing-Rangliste und HPC-Trends

Supercomputer Top500 11/2006: Dual-Core-Turbo statt Neuinstallation

Dreifache Leistung durch schnelle Dual-Core-CPUs

Das bereits erwähnte BlueGene/L-System am LLNL wurde von IBM entwickelt und arbeitet mit 131.072 Prozessoren, die mit einer relativ niedrigen Frequenz von nur 700 MHz getaktet sind. Während die Leistung einer einzelnen CPU damit relativ gering ist, gewinnt das Gesamtsystem seine große Kraft aus der schieren Anzahl an Prozessoren sowie ihrer engen Koppelung durch das verwendete dreidimensionale Torus-Netzwerk.

Diese Kombination ermöglicht die enorme Rechenleistung beim Linpack-Problem von 280 TFlops, also 280 Billiarden Fließkomma-Operationen pro Sekunde. Zum Vergleich: Ein typischer, heute aktueller PC-Prozessor erreicht bei diesem Problem eine Leistung von etwa 4 GFlops. Um überhaupt in die Liste zu gelangen, sind mittlerweile bereits 2727 GFlops nötig, knapp 35 Prozent mehr als bei der letzten Liste vom Sommer 2006.

Auf Platz 2 ist nun das RedStorm-System im Sandia National Laboratory zu finden. Es ist das zweite System, das mit 101 TFlops in den dreistelligen TFlop-Bereich vorstößt. Noch im Sommer war dieses von der Firma Cray entwickelte System mit nur 44 TFlops auf Platz 9 zu finden.

In der Zwischenzeit wurden jedoch zum einen die bisher verwendeten 10.880 Opteron-Prozessoren mit 2,0 GHz durch höher getaktete Dual-Core-CPUs mit 2,4 GHz ersetzt. Zum anderen hat Cray die Anzahl der Prozessoren auf 26.544 erhöht. So konnte beinahe eine Verdreifachung der Leistung erreicht werden und der Einbruch in die Phalanx der BlueGene/L-Systeme gelingen. Trotzdem hält es bei einer Leistung von etwa 100 TFlops immer noch einen gebührenden Abstand zum erstplatzierten BlueGene/L-System.