Supercomputer mit 100 TFlops von Compaq

Compaq, das US-Energieministerium und der Biotechnologieexperte Celera entwickeln gemeinsam einen Supercomputer, der 100 Billionen Berechnungen pro Sekunde (100 Teraflops) schaffen soll. Der derzeit schnellste Superrechner, ASCI White von IBM, schafft 12,3 Teraflops.

Im Gegensatz zu ASCI White steckt der Compaq-Rechner noch in der Planungsphase. Erst im Jahr 2004 soll ein Prototyp fertig sein. Das US-Energieministerium (Departement of Energy, DOE) hat das nationale Forschungslabor Sandia mit der Entwicklung beauftragt. Neben Compaqarbeitet auch der Genom-Spezialist Celera an dem Projekt mit. Der Rechner wird hauptsächlich zur Erforschung von Proteinen in Verbindung mit der Genom-Datenbank eingesetzt werden. Eine Aufgabe, die den drei Partnern zufolge weitaus komplexere Anforderung an Hard- und Software stellt als die Entschlüsselung des Genoms.

Im Cluster kommen zwischen 10.000 und 20.000 Compaq-Alpha-Prozessoren zum Einsatz, so die spärlichen Angaben. Die Hardware ist aber nur ein Teil des Forschungsabkommens. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung skalierbarer Software zur Forschung auf Basis der Genom-Datenbanken. Diese Software soll später auf verschiedenen Superrechnern einzusetzen sein, egal ob dort 100 oder 10.000 Prozessoren verbaut sind. Compaq, so sieht es der Vertrag anscheinend vor, kann diese Technologie dann an kleinere Forschungseinrichtungen weiterverkaufen.

An Optimismus fehlt es dem Gemeinschaftsprojekt trotz langfristiger Zielsetzung nicht. Mit der gebündelten Erfahrung sollte es auch möglich sein, einen Rechner zu entwickeln, der die magische Petaflop-Marke (1000 Teraflops) überschreitet.

Compaq entwickelt derzeit noch einen weiteren Supercomputer, den ASCI Q, der im Jahr 2002 mit 30 Teraflops die Top-500-Rangliste anführen könnte. Der Auftrag für ASCI Q stammt ebenfalls vom Energieministerium. ASCI Q wird für die Abteilung National Nuclear Security Administration (NNSA) entwickelt. (uba)