Sun und Microsoft erläutern Kooperation

Sun Microsystems und Microsoft haben Stellung zu ihrer vor acht Monaten vereinbarten, auf zehn Jahre angelegten technischen Zusammenarbeit genommen. Dabei blieben beide Unternehmen aber Details eher schuldig.

Microsoft hatte im April dieses Jahres fast zwei Milliarden US-Dollar an Sun gezahlt, um eine Kartellklage wegen Java außergerichtlich beizulegen (tecCHANNEL berichtete). Dabei war auch die technische Kooperation angekündigt worden. Nun machen beide Hersteller erst einmal auf gut Wetter.

Manager beider Unternehmen betonten, die Zusammenarbeit habe ja erst begonnen und brauche Zeit, um Gestalt anzunehmen. "Vor neun Monaten haben wir einander die Reifen zerstochen", sagte Suns Chief Technology Officer Greg Papadopoulos. "Jetzt helfen wir uns gegenseitig, die Plattfüße zu reparieren." Es habe in den vergangenen Monaten bereits 15 Treffen auf Management-Ebene gegeben, außerdem säßen allmonatlich 24 Entwickler bilateral beisammen.

Sun und Microsoft haben außerdem einen Beirat etabliert, in dem Firmenkunden sitzen, die Produkte beider Hersteller einsetzen. Konkretere Formen hat die Zusammenarbeit bereits im Bereich Federated Identity angenommen. Anwender sollen künftig in die Lage versetzt werden, Single-Sign-on-Technik über die Frameworks von Sun ("Liberty") und Microsoft ("Passport") hinweg zu nutzen. Damit beschäftigen sich die Entwickler beider Firmen laut Papadopoulos bereits eifrig, es sei aber noch zu früh, um eine Lösung zu präsentieren.

Ein weiteres Feld der Kooperation sind Standards im Bereich Web-Services. Hier gab es, nachdem beide Firmen in der Vergangenheit konkurrierende Entwicklungen unterstützt hatten, bei einigen Ansätzen - "WS-Management", "WS-Addressing" sowie "WS-Eventing" - bereits gemeinsame Arbeit an Spezifikationen. Im Bereich Systems Management soll die gemeinsame Unterstützung des vorgeschlagenen Standards "Web Services Management" es ermöglichen, dass die Produkte beider Anbieter Informationen untereinander austauschen können.

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