Sun sucht Entwickler für P2P-Initiative Jxta

Sun Microsystems hat das Open-Source-Projekt Jxta vorgestellt. Jxta soll die Basis für Peer-to-Peer-Anwendungen auf unterschiedlichen Plattformen und Geräten bilden, hofft Sun.

Jxta steht als Akronym für Juxtapose (etwa Nebeneinanderstellung). Die etwa 25.000 Zeilen Code von Jxta sähe Sun gern in allen Geräten, die miteinander kommunizieren, angefangen vom Handy bis hin zum Server. Als Open-Source-Projekt ist Jxta für Entwickler frei zugänglich. Näheres ist ab sofort unter Jxta.org zu erfahren. Kernstück von Jxta ist XML. Sun setzt mit Jxta auf die Anpassungsfähigkeit von XML, mit der sich Inhalte einfach für diverse Plattformen maßschneidern lassen. Über XML soll ein Server etwa mit einem mobilen Gerät kommunizieren.

Entwicklern bietet Jxta drei Basis-Layer an. Den Core-Layer mit Protokollen, Übertragungsinformationen und XML-Unterstützung. Den Service-Layer, der etwa Tools wie Suchfunktionen beinhaltet. Darüber liegt der Anwendungs-Layer, der auf die Services zurückgreifen kann. Mit diesem Gerüst lassen sich dann Anwendungen entwickeln. Sun-Chefentwickler Bill Joy glaubt, dass Jxta für P2P-Netze ähnlich erfolgreich werden könnte wie TCP/IP für das Internet.

Sun-Intimfeind Microsoft und auch Intel geht die Initiative von Sun zu weit. Sun versuche, die Kontrolle über die Peer-to-Peer-Netze an sich zu reißen. Microsoft-Manager Michael Gould verweist unbescheiden auf die bestehende P2P-Komponenten in .NET. Da .NET nach Ansicht von Gould auf offenen Standards basiert, ist Jxta für Gould mehr oder minder überflüssig. Intel kritisiert den Alleingang von Sun. Besser wäre die Zusammenarbeit mit Gruppen, die sich bereits mit Peer-to-Peer-Standards beschäftigt. Sun versteht diese Aufregung nicht. Jxta sei eben eine Distributions-Plattform unter einer Handvoll von anderen.

Sun hat - wie bereits früher berichtet - Jxta unter die Apache Software Lizenz gestellt. Die Open-Source Entwickler von CollabNet managen die weitere Entwicklung des Codes und pflegen die Webseite Jxta.org. CollabNet unterstützt Entwickler außerdem mit Tools zur Fehlersuche und sonstigen Hilfestellungen. Sun hofft auf erste Fortschritte im Laufe des nächsten Jahres. Der Endnutzer wird wohl noch einige Jahre auf Jxta-Produkte warten. Im Report P2P-Revolution von unten finden Sie Informationen von der ersten O'Reilly P2P-Konferenz. Wie Microsoft und Sun sich die vernetzte Zukunft vorstellen, lesen Sie im Report Microsoft .NET vs. Sun ONE. (uba)