Studie: VoIP sorgt für Milliardenausfälle bei Telekomkonzernen

Kabelnetze – Konkurrenz im Hintergrund

Neben den Internet-Anbietern könnten auch Kabelnetzbetreiber zur Konkurrenz für Telekomunternehmen werden. Anders als die DSL-Anbieter, die größtenteils als Reseller der Telekom fungieren - von den 6,7 Millionen DSL-Anschlüssen Ende 2004 wurden 5,8 Millionen von der Deutschen Telekom bereitgestellt -, verfügen die Kabelanbieter über eigene Netze, die zudem deutlich höhere Kapazitäten liefern.

Dass die Kabelnetzbetreiber sich zunehmend auf Sprachtelefonie und Internet-Angebote konzentrieren hat noch weitere Gründe. Die flächendeckende Einführung von DVB-T, dem terrestrischen digitalen Fernsehen, zwingt Kabelnetzbetreiber, ihren Kundenstamm an sich zu binden, so Deloitte. Internet-Zugang und Sprachtelefonie gelten dafür als marktgerechte Mittel. Dass rund zwei Drittel der deutschen Haushalte ans Kabelnetz angeschlossen werden können, zeigt das Potenzial des Netzes.

Noch schütze die Koppelung von Endkundenzugang und Sprachtelefonievertrag die Telekom, berichtet Deloitte. Allerdings laufe die Telekom Gefahr, im Zuge des Wiederverkaufs der schnellen DSL-Internet-Leitungen durch die Internet Service Provider beim Endkunden nicht mehr als Vertragspartner wahrgenommen zu werden und ihren Premium-Aufschlag für klassische Sprachtelefonie im Vergleich zur günstigeren IP-Telefonie zu verlieren. (uba)