Studie: Opensource gibt Unternehmen Sicherheit

Stabilität und Sicherheit sind die wichtigsten Gründe, warum sich Unternehmen für den Einsatz von Opensource-Software entscheiden, heißt es in einer Studie von Berlecon Research. Dagegen spielen Offenheit und Modifizierbarkeit des Quellcodes bei den befragten Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle.

Die Berliner Marktforscher hatten im Rahmen des EU-finanzierten FLOSS-Projekts (Free and OpenSource-Software) 395 Unternehmen und öffentliche Institutionen mit mindestens 100 Mitarbeitern aus Deutschland, Schweden und Großbritannien für die Studie befragt. Die Unternehmen arbeiteten bereits mit Opensource-Software oder planten den Einsatz innerhalb des nächsten Jahres.

Das FLOSS-Projekt wurde von Juni 2001 bis Juli 2002 zusammen mit Infonomics (International Institute of Infonomics, Maastricht) durchgeführt, berichtet die Computerwoche. Als weiteres zentrales Argument nannten die Befragten die Kosteneinsparungen durch den Wegfall von Lizenzgebühren.

Der Kostenfaktor dürfte künftig noch schwerer wiegen, schätzt Berlecon-Geschäftsführer Thorsten Wichmann: "Die aktuelle wirtschaftliche Lage sowie Änderungen der Lizenzbedingungen für Microsoft-Produkte lassen Unternehmen mögliche Alternativen zur verbreiteten Kombination Windows und Microsoft Office ernsthaft durchrechnen."

Im Vergleich zu Schweden und Großbritannien werden Opensource-Anwendungen in Deutschland am häufigsten genutzt: 44 Prozent der deutschen Betriebe mit mehr als 100 Mitarbeitern haben die Software zumindest in Teilbereichen im Einsatz. In Großbritannien und Schweden liegt der Anteil mit 32 beziehungsweise 18 Prozent deutlich darunter. Am weitesten verbreitet unter den Opensource-Produkten sind Server-Betriebssysteme (16 Prozent), gefolgt vom Einsatz für Datenbanken (elf Prozent), Nutzung von Webservern (zehn Prozent). Im Schnitt nur sieben Prozent (Deutschland: 12 Prozent) der Befragten setzen die Anwendungen auf dem Desktop ein. Die Studie steht bei Berlecon zum Download als PDF zur Verfügung. (Computerwoche/uba)