Studie: Österreich bleibt E-Government-Spitzenreiter

Digitale Signatur unerlässlich

In Österreich hingegen gebe es ein sehr viel höheres politisches Interesse. Das sei einer der Hauptgründe dafür, dass das Land wie schon im Vorjahr an der europäischen Spitze steht. Als einzige Nation sind in Österreich alle 20 untersuchten Dienstleistungen der Behörden vollständig online zugänglich. "Österreich liegt auch rein technologisch voran, indem es bereits vor Jahren die digitale Signaturkarte eingeführt hat, was für den Bereich E-Government unerlässlich ist", sagt Gensicke. In Deutschland sei diese bislang immer noch nicht im Einsatz.

Insgesamt finden sich die meisten wirtschaftlich starken EU-Staaten im vorderen Feld des E-Government-Rankings. Auch einige der neuen Mitgliedsländer konnten zunächst mit zentralen Strukturen schnelle Erfolge erzielen, würden jetzt aber zumeist in ihrer Entwicklung stagnieren. "Der Aufbau einer Webseite ist relativ schnell und einfach umsetzbar. Nun, wo es um organisatorische Prozesse geht, zeigen sich in vielen der neuen Mitgliedsstaaten noch Defizite. Hinzu kommt, dass auch viele Bürger noch gar nicht fähig sind, die Angebote zu nutzen", erläutert Gensicke. Europaweit zeigt sich außerdem immer noch ein deutlicher Unterschied zwischen Dienstleistungen für Unternehmen und Bürger. Während die Online-Fähigkeit für Services für Unternehmen bei 84 Prozent liegt, bleibt jene für Bürger mit 70 Prozent weiter mit Abstand zurück. (pte/hal)