Studie: Österreich bleibt E-Government-Spitzenreiter

Die Zugänglichkeit der Dienstleistungsangebote der europäischen Behörden im Internet hat sich weiter verbessert. Wie die aktuelle E-Government-Studie von Capgemini im Auftrag der Europäischen Kommission zeigt, wird in der EU im Durchschnitt ein Online-Umsetzungsgrad von 76 Prozent erreicht.

58 Prozent aller untersuchten Behördenangebote sind mittlerweile komplett im Internet verfügbar. Von allen 27 EU-Mitgliedsländern sowie den miterfassten Nationen Island, Norwegen, Schweiz und Türkei schneidet Österreich weiterhin am besten ab und behält seine Spitzenposition im Bereich E-Government. Deutschland konnte sich gegenüber den vergangenen Jahren klar verbessern und liegt jetzt im oberen Mittelfeld.

"Die Schwierigkeiten in Deutschland lagen und liegen vor allem darin begründet, dass hier ein starker Föderalismus vorherrscht und es schwierig ist, einheitliche Verfahren einzuführen", erklärt Tom Gensicke, Leiter Public Service bei Capgemini, im Gespräch mit pressetext. Inzwischen sind in der Bundesrepublik drei Viertel der untersuchten Dienstleistungen vollständig über das Internet erreichbar. Auch beim Gesamtgrad der Online-Verfügbarkeit liegt Deutschland jetzt mit 84 Prozent sogar über dem europäischen Durchschnitt. Allerdings gibt es auch noch große Lücken, wie zum Beispiel bei Leistungen der Standes- und Einwohnermeldeämter. Nachholbedarf besteht laut Studie auch im Bereich von Pässen und Führerscheinen. "Wir hatten in Deutschland in der Vergangenheit viele Eigenentwicklungen, die erst aufeinander abgestimmt werden müssen. Außerdem fehlt eine zentrale Kraft auf politischer Ebene, die die Entwicklung vorantreibt", so Gensicke weiter.