Energie-Effizienz im Data Center

Studie: Energiespar-Tipps für das Rechenzentrum

Enormes Wachstum

Das Wachstum der Energienachfrage dieses Sektors bleibt jedoch enorm. Mit durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten von 17 Prozent hat sich der Strombedarf für den Betrieb der Rechenzentren im Zeitraum von 1998 bis 2008 auf 8 Terawattstunden (TWh) knapp verfünffacht. Vor diesem Hintergrund beschäftigte sich die Studie auch mit der Frage, wo und wie in Rechenzentren Energie eingespart werden kann.

Dabei stellte sich heraus, dass bereits durch die einfache Verschattung von Fensterfronten in Serverräumen die maximale Kühllast stark reduziert werden kann. Neben solchen einfachen Maßnahmen wurden auch innovative Konzepte wie zum Beispiel die fernwärmegestützte Kühlung von Rechenzentren untersucht. Hier werden spezielle Kälteanlagen mit Wärme aus dem Fernwärmenetz angetrieben. Der große Vorteil: Im Sommer, wenn in Rechenzentren großer Klimatisierungsbedarf besteht, steht bisher ungenutzte Fernwärme in Hülle und Fülle zur Verfügung. In Zukunft lassen sich mit solchen Konzepten enorme Einsparpotenziale in der Klimatechnik verwirklichen.

Mehrbedarf: Der Stromverbrauch von Rechenzentren hat im Lauf der Jahre sukzessive zugenommen (Quelle: IZE, TU Berlin).
Mehrbedarf: Der Stromverbrauch von Rechenzentren hat im Lauf der Jahre sukzessive zugenommen (Quelle: IZE, TU Berlin).
Foto: MICHAEL ECKERT

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um "Green IT" und Rechenzentren als "Klimakiller" (siehe Artikel bei Computerwoche)- bietet die Studie erstmals eine gesicherte Datengrundlage und wichtige Anregungen für das Rechenzentrum der Zukunft. Für Berlin-Brandenburg ist die Studie besonders interessant, weil in den hier angesiedelten öffentlichen Verwaltungen große Rechenzentren betrieben werden. Die Projektergebnisse werden in dem regionalen Netzwerk "Green IT BB" für die Umsetzung konkreter Leuchtturmprojekte in der Region Berlin-Brandenburg genutzt.

Die 168-seitige, technisch sehr detaillierte Studie kann im Internet bei der TSB-Berlin und dem Innovationszentrum Energie der TU Berlin im Bereich Studien kostenlos heruntergeladen werden. (Computerwoche, Klaus Manhart/mec)