Studie: Computerschrott wird zum Problem

Die Verbreitung von Computern und anderen elektronischen Geräten sorgt für gigantische Mengen Schrott, warnt das unabhängige amerikanische Worldwatch Institute. Der Studie "Vital Signs" zufolge wächst der Elektronik-Müllberg immer schneller. Zudem produzieren laut dem Institut Chipproduzenten riesige Mengen an Chemikalien.

"Die kurze Lebensdauer und die wachsende Zahl dieser Geräte fachen die wachsende Müllkrise weiter an", heißt es in der Studie. Allein in der Europäischen Union seien 1998 sechs Millionen Tonnen Elektronikmüll angefallen. Der Umfang wachse schätzungsweise um bis zu fünf Prozent im Jahr, berichtet unser Schwestermagazin ComputerPartner. Ein großer Teil davon müsse nachbearbeitet werden. In den USA seien im Jahr 1997 zirka 2,9 Millionen Tonnen Elektronikschrott auf Müllhalden abgeladen worden. Dort landet aller Voraussicht nach in wenigen Jahren vier Mal so viel. Worldwatch betont, dass Elektronikmüll besonders umweltgefährlich sei, da er Blei, Kadmium und Quecksilber enthalte.

Ferner sei die Halbleiterindustrie so chemikalienintensiv wie keine andere Branche. Bis zu 1000 verschiedene Chemikalien würden in einer Fabrik verwendet, so Worldwatch. Mit der Folge, dass es beispielsweise in Santa Clara im kalifornischen Silicon Valley mittlerweile mehr Giftmülldeponien gebe als in jeder anderen Region der USA. Das Institut fordert die Industrie auf, umweltverträglichere Chips mit weniger Chemikalien und Computer mit mehr wieder verwendbaren Komponenten umzustellen. (ComputerPartner/uba)