Studie: Beim Datendiebstahl überwiegen klassische Methoden

Beim Kreditkarten- und sonstigem Finanz-Einzelbetrug verlassen sich die Täter nach wie vor auf die klassischen Methoden. Der Einfluss digitaler Hilfsmittel wie zum Beispiel Spyware wird demnach überbewertet.

Zu diesem Ergebnis kommt der "2005 Identity Fraud Survey Report", der vom Better Business Bureau in Zusammenarbeit mit Javelin Strategy & Research veröffentlicht wurde. In der Untersuchung wird festgestellt, dass dem so genannten Identity Fraud - also beispielsweise dem Bezahlen mit fremden Kreditkartennummern - in der überwiegenden Zahl der Fälle ein Verlust oder Diebstahl der Brieftasche vorausgeht. Die Ausspähung der sensiblen Daten im Internet wird demnach in nur 11,4 Prozent der Fälle für den Betrug verantwortlich gemacht. Der Einsatz von Spyware beispielsweise erfolge nur unwesentlich häufiger als das Durchwühlen des Hausmülls eines potenziellen Opfers nach Kontoauszügen oder Kreditkartenpost.

Nach Ansicht der Report-Autoren sei die Online-Nutzung sogar ein gewisser Schutz für die Betroffenen. Ein erfolgter Betrug lasse sich bei einer Internet-Abfrage von Kontobewegungen schneller erkennen, als wenn erst auf die Papierauszüge gewartet werden muss.

In der Öffentlichkeit herrscht ein anderes Bild vor. Im vergangenen Jahr haben insbesondere Phishing-Attacken - das Umleiten von Bankkunden auf gefälschte Unternehmensseiten und das dortige Ausspähen von vertraulichen Login-Informationen - die Schlagzeilen beherrscht.

Die Studie räumt in einem weiteren Punkt mit der öffentlichen Meinung auf. Entgegen anders lautenden Behauptungen sei das Identity-Fraud-Problem rückläufig. Der angerichtete Schaden sei 2004 inflationsbereinigt mit 52,6 Milliarden US-Dollar nicht höher gewesen als im Vorjahr. Die Zahl der Opfer sei gar von 10,1 auf 9,3 Millionen gesunken. Die Studie wurde unter anderem von CheckFree, Visa und Wells Fargo gesponsert. (fba)

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