Was Mitarbeiter zufrieden macht

Studie: Arbeitsklima ist wichtiger als Gehalt

Seit 2008 befragt die Job AG mehr als 1000 Beschäftigte hinsichtlich der Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Die Ergebnisse der 3-Jahres-Analyse sind erstaunlich beständig und unterliegen nicht der Konjunktur. Ein Ergebnis: Arbeitsklima ist wichtiger als Gehalt.

Eine gute Atmosphäre in Büro, Werkstatt oder Fabrik und erfüllende Tätigkeiten sind deutschen Arbeitnehmern wichtiger als die Entlohnung. Und zwar unabhängig davon, ob gerade wegen einer Weltwirtschaftskrise materielle Sorgen zu erwarten sind oder das Konjunkturpendel nach oben ausschlägt. Das zeigt eindrucksvoll eine Studie der Job AG, ein Personal Management-Unternehmen aus Fulda.

Geld oder gutes Feeling?: Frauen und Männer setzen unterschiedliche Prioritäten.
Geld oder gutes Feeling?: Frauen und Männer setzen unterschiedliche Prioritäten.
Foto: Job AG

In jedem Quartal befragt die Job AG mehr als 1000 Beschäftigte, ausgewählt als repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung in der Bundesrepublik. Jetzt wurden die Daten von 2008 bis 2010 in einer Drei-Jahres-Zusammenschau analysiert. Dabei offenbart sich ein erstaunliches Maß an Beständigkeit.

Alles in allem geben 55 Prozent der Befragten an, dass das Arbeitsklima ihr Wohlbefinden am Arbeitsplatz stark beeinflusst. 43 Prozent nennen die Aufgaben, mit denen sie betraut sind; dahinter erst folgt mit 42 Prozent das Gehalt. Für 30 Prozent ist die Sicherheit des Arbeitsplatzes ebenfalls entscheidend. Unterschiede zeigen sich zwischen den Geschlechtern. Für Frauen ist das Arbeitsklima noch wichtiger als im Gesamtschnitt (57 Prozent), während für Männer vor allem das Geldverdienen deutlich mehr zählt: 46 Prozent der Männer nennen den Faktor Gehalt, aber nur 37 Prozent der Frauen.

So unglaublich langweilig, dass es schon wieder höchst spannend ist, mutet der andere zentrale Befund der Studie an. Lässt man die befragten Arbeitnehmer ihre Zufriedenheit im Beruf auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten, kommt im Durchschnitt 7,5 heraus. Das Langweilig-Spannende daran? Die Antwortet lautet fast immer 7,5 - unabhängig von allen Klischees und gefühlten Unterscheidungen, die die Wahrnehmung in der Regel prägen.

Unisono: Ob Ost- oder Westdeutschland, ob Männer oder Frauen - der Wohlfühlfaktor ist gleichermaßen hoch.
Unisono: Ob Ost- oder Westdeutschland, ob Männer oder Frauen - der Wohlfühlfaktor ist gleichermaßen hoch.
Foto: Job AG

Soll heißen: Ob West- oder Ostdeutschland, ob Frauen oder Männer - der Mittelwert liegt in jeder Teilgruppe bei 7,5. Im zeitlichen Verlauf hat sich da auch nichts angeglichen, im Gegenteil. Es zeigt sich ein erstaunlich beständiges Muster mit nur marginalen Schwankungen, unabhängig offenbar auch von spektakulären Ausschlägen der Konjunkturlage. "Dieses positive Dauerergebnis setzt sich nicht aus einzelnen niedrigen oder einigen sehr hohen Werten, die dann einen arithmetischen Mittelwert von 7,5 ergeben, zusammen, sondern aus einem stabilen Pendeln der Antworten aller Befragten um 7,6, 7,5 und 7,4", heißt es in der Studie. Der niedrigste zwischen Anfang 2008 und Ende 2010 gemessene Quartalseinzelwert war 7,4, der höchste Einzelwert 7,7.