Stratellites: Internet aus der Stratosphäre

Sanswire Networks will in der kommenden Woche als Technologie-Demonstration zeigen, was mit seiner Stratellite-Technologie möglich ist. Die unbemannten "Luftschiffe", an denen das Unternehmen arbeitet, könnten später laut Sanswire aus 20 Kilometern Höhe ein Gebiet im Radius von rund 75 Meilen mit drahtlosem Internetzugang versorgen.

Im Konzept einem Satelliten ähnlich, sollen die aus einer Kevlar-Doppelhülle bestehenden und mit Helium und Nitrogen gefüllten Luftschiffe durch ihre vergleichsweise geringe Flughöhe eine breitbandige, bidirektionale Kommunikation ermöglichen. Satelliten haben nach Angaben von Sanswire den Nachteil, dass ihre hohe Position zwar flotte Download-Raten, aber nur geringe Raten in die andere Richtung ermöglicht. Die Stratellites empfangen die Signale von einer Bodenstation und können sie auch untereinander weiterleiten.

Ein Stratellite misst nach den Plänen von Sanswire beachtliche 74 x 45 Meter und wird nach Erreichen seiner Betriebsposition durch GPS-Empfänger, die mit den Elektromotoren in Verbindung stehen, exakt auf Position gehalten. Die nötige Energie schöpft das Luftschiff aus Solarzellen. Die maximale Flughöhe wird mit 21,3 Kilometer angegeben. Die angepeilte Flughöhe beträgt 20 Kilometer. Der Aufenthalt der Stratelliten beträgt 18 Monate, dann wird ein Ersatzschiff geschickt. Ist dies in Position, beginnt das andere mit dem Sinkflug und wird - so der Plan - nach der Landung für den Neustart überholt.

Den Webzugang ermöglicht der Stratellite nach Angaben des Entwicklers für alle WLAN-fähigen Endgeräten. Möglich seien aber auch Einsätze als Mobilfunksender oder Station für HDTV-Übertragungen. Die Stratellites können nach Angaben von Sanswire rund 1,4 Tonnen an Ladung transportieren. Eine Demonstration der Technologie soll am 12. Juli in Atlanta zu erleben sein, teilt das Unternehmen mit, allerdings ohne dass dabei tatsächlich ein Stratellit in die Stratosphäre aufsteigt. (uba)