Kritik an Führungskräften

Straffe Regeln demotivieren Mitarbeiter

Virtuelle Führung ein Quell von Missverständnissen

Auch die Mitarbeiter sehen die virtuelle Führung überwiegend kritisch. Immerhin 30 Prozent bezeichnen sie indes als "gut" oder "sehr gut". Vermisst wird insbesondere der persönliche Kontakt, was als Quell von Konflikten und Missverständnissen erlebt wird. Demgegenüber betonen zwei Drittel der Führungskräfte auch Vorteile wie Kostensenkung, kürzere Reaktionszeiten und attraktivere Arbeitsformen.

"Zu den Kernkompetenzen von Führungskräften gehören auch in der virtuellen Rolle hohe Kommunikationsfähigkeit, Empathie und die Bereitschaft zum Zuhören", so ComTeam. Erfolgskritisch seien daneben die Vereinbarung klarer Regeln und ihre Durchsetzung.

Smartphone und Social Media

Überrascht zeigen sich die Studienautoren davon, wie wenig ausgeprägt die Nutzung moderner Kommunikationsinstrumente ist. Beispielsweise nutzten nur 16 Prozent häufig oder sehr häufig Videotelefonie, während mehr als die Hälfte oft an klassischen Telefonkonferenzen teilnimmt.

Während über 60 Prozent häufig oder sehr häufig mit ihrem Smartphone aufs Internet zugreifen, liegt die Quote an starker Nutzung bei anderen Technologien klar unter 20 Prozent. Das gilt etwa für Social Media, Messenger, Tablets, Wikis und Blogs.

ComTeam sieht ein Problem darin, dass einerseits die Belegschaften älter werden, andererseits junge Mitarbeiter und Führungskräfte den Umgang mit moderner Technologie gewöhnt sind. "Damit Anforderungen und Fähigkeiten zwischen jüngeren und älteren Fach- und Führungskräften nicht weiter auseinanderdriften, ist in diese Skills deutlich mehr zu investieren", so die Berater.

Lob für das Volkswagen-Modell

Während mehrheitlich der Zugewinn an Freiheit und Beweglich sowie an Arbeitseffizienz begrüßt wird, beklagt ebenfalls eine Mehrheit der Befragten eine Informationsüberflutung und die Belastung durch ständige Erreichbarkeit. ComTeam lobt vor diesem Hintergrund das Modell bei Volkswagen, nach dem für lange Stunden zwischen Feierabend und Dienstbeginn keine E-Mails auf die Firmen-Blackberrys geleitet werden.

Bei all den erwähnten Problemfeldern wartet die Studie noch mit einem äußerst positiven Befund auf. "Drei Viertel der Beschäftigten sehen ihr eigenes Unternehmen im Vergleich zu Wettbewerbern als attraktiver an", so ComTeam. "Das ist ein gutes Zeugnis für die Unternehmensattraktivität und eine hervorragende Basis zur Außendarstellung."

Die Studie "FührungsRaum" ist bei ComTeam erhältlich. (mje)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation CIO.de.