StarOffice 5.2 Beta: Erste Eindrücke

StarWriter

Lange hatten die deutschen Anwender auf die Unterstützung der neuen deutschen Rechtschreibung gewartet. Diese hat Sun nun in Form der Dieckmann Linguistik in seine Office-Suite integriert, sodass jede StarOffice-Applikation davon profitiert. Als Test setzten wir der Textverarbeitung eine Wortliste der Deutschen Presse Agentur vor, die überdies im Format von Word 97/2000 vorlag. Der Import der 24 Seiten klappte rasch und fehlerfrei. Die Überraschung stellte sich jedoch unmittelbar darauf ein. Gleich das erste Wort, Rechtschreibung, war der Orthografieprüfung unbekannt. Erst als wir die Spracheinstellung von US-Englisch zurück auf Deutsch setzten, klappte die Überprüfung tadellos. Offenbar verändert StarWriter bei jedem Öffnen einer Word-Datei eigenmächtig die bereits ausgewählte Standardsprache. Enthaltene Felder, etwa für das Datum, passt die Textverarbeitung folgerichtig ebenfalls auf amerikanische Gegebenheiten an.

Enthält ein Word-Dokument Makros, übernimmt StarWriter diese beim Import und kommentiert jede Zeile durch ein vorangestelltes Rem aus. Eine Konvertierung in die StarOffice-Makrosprache erfolgt nicht. Auf diese Weise kann der Anwender selbst entscheiden, ob er sie an StarBasic anpassen oder unbearbeitet lassen möchte. In letzterem Fall soll beim Speichern im Originalformat der Makrocode in der Microsoft-Applikation wieder zur Verfügung stehen. Bei unseren Tests gingen die Makros jedoch alle verloren.

Wer nicht auf den Datenaustausch mit Microsofts Textverarbeitung angewiesen ist, freut sich vielleicht an Detailverbesserungen. AutoComplete etwa, von StarCalc bekannt, schlägt nach Eingabe der ersten drei Buchstaben automatisch eine Wortergänzung vor. Einstellungen dazu lassen sich unter Extras/AutoKorrektur/AutoFormat treffen.

Für Verfasser wissenschaftlicher Arbeiten ist das neue Literaturverzeichnis gedacht. Es greift auf eine eigene Datenbank im dBase-Format zu, in der zu jedem Verweis die bibliografischen Angaben enthalten sind. Gleichfalls für akademische Werke nützlich: Endnoten lassen sich nun direkt in das Dokument einfügen. Dies war bisher nur bei Fußnoten möglich.