Rechenzentren im Umbruch

Standard-x86-Server vs. RISC-Unix-Systeme

Technische Gründe für x86-Server

Neben Preisvorteilen spricht das breite Angebot an Servern unterschiedlichster Leistungsklassen für die x86-Plattform. Aufgrund der standardisierten Architektur können Unternehmen ohne größeren Aufwand den Lieferanten wechseln und die Abhängigkeit von einem Hersteller verringern. Doch es gibt auch technische Gründe für das x86-Konzept. Für Butler heißt das schlagende Argument Softwarekompatibilität: Fast alle für die Plattform entwickelten Anwendungen laufen unverändert auf x86-Servern sämtlicher Hersteller, ganz im Gegensatz zu RISC-Unix-Systemen, auf denen Applikationen in der Regel auf bestimmte Kombinationen aus Prozessoren und Betriebssystemen wie beispielsweise Suns Sparc-CPUs und das Unix-Derivat Solaris zugeschnitten sind.

Immer weniger Anwendungen würden zudem für sehr große Server geschrieben, berichtet der Analyst. So lege etwa Oracle seine Software zunehmend auf mehrere kleine Rechnerknoten aus. Alle Trends in der Softwareentwicklung beförderten die so genannte Scale-out-Strategie, die nicht mehr auf leistungsstarke Multiprozessor-Server ("Scale-up"), sondern eine Vielzahl einzelner Systeme im Verbund setzt. Diese Art der Skalierung von IT-Ressourcen passe perfekt zu den x86-Rechnern, so Butler. Das prominenteste Einsatzbeispiel liefert Google mit seinen riesigen Server-Farmen, in denen Tausende x86-Rechner zusammengeschaltet sind.