Sprinter auf kurzen Strecken

xDSL liefert genügend Bandbreite

xDSL gilt als Überbegriff für die Digital-Subscriber-Line-Technik. Die xDSL-Technik setzt zur Datenübertragung auf die existierende Kupferverkabelung der Carrier und macht somit ein Verlegen neuer Anschlüsse überflüssig. Ausgangspunkt ist die bisher nur unvollkommene Auslastung der Bandbreite, die die herkömmlichen Kupferkabel zur Verfügung stellen. Für die Übertragung von Sprache im Telefonverkehr werden lediglich die Frequenzen bis 4 KHz belegt. Kupferkabel decken allerdings einen Frequenzbereich bis zu 1,1 MHz ab - haben also Platz für 250mal soviel Information. Diese brachliegenden Frequenzbereiche verwendet die DSL-Technik durch eine Aufsplittung des Kupferkabels.

Eine Kupferleitung wird durch Zwischenschaltung von xDSL-Modems in drei unterschiedliche Kanäle aufgeteilt. Einer dieser Kanäle steht nach wie vor für die herkömmlichen Telefondienste zur Verfügung (POTS, Plain Old Telephone Service). Ein zweiter Kanal wird für die Verbindung vom Anwender zum Serviceleister zur Verfügung gestellt, und die dritte Leitung dient der Datenübertragung vom Serviceanbieter zurück zum Kunden. Digitale Modems sorgen dafür, daß der POTS-Kanal durch Filter von den beiden anderen Bereichen abgetrennt wird, so daß eine gleichzeitige Benutzung des Kabelnetzes für Sprach- und Datenübertragung möglich ist. Mit Hilfe der xDSL-Modems wird so aus einem Telekommunikationsnetzwerk, das bisher auf die Übermittlung von Sprache, Text und einfache Grafiken begrenzt war, ein hochleistungsfähiges System. Damit sind die Kunden in der Lage, multimediale Anwendungen vom schnellen Internetzugang, SOHO- und ROBO-(Remote Office Branch Office)-LAN-Access über Telelearning und Teleworking bis hin zu Videoconferencing oder Video-on-Demand zu realisieren. Die xDSL-Technik erlaubt Übertragungsraten, die im Bereich zwischen 0,5 bis 55 MBit/s liegen. Die unterschiedlich hohen Durchsatzraten variieren je nach verwendeter DSL-Technik.

Mit Hilfe von ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) lassen sich durch die beiden Modems unterschiedlich hohe Datenübertragungsraten in die beiden Richtungen des Datenstroms realisieren. Hier macht man sich die Tatsache zunutze, daß für den Zugang vom Benutzer zum Telekommunikationsservice in aller Regel nicht die hohen Übertragungsgeschwindigkeiten erforderlich sind, wie für das Downloaden von Daten vom Serviceprovider zum User. Die ADSL-Modems splitten das Frequenzband in drei Kanäle auf: einen Downstream-Kanal, einen Kanal mit mittleren Geschwindigkeitsraten und den POTS-Kanal (siehe Bild 3). Über die Downstream-Leitungen vom Provider werden Übertragungswerte zwischen 1,5 und 6,1 MBit/s erzielt, im Gegensatz zu 640 KBit/s auf den Upstream-Verbindungen zum Zugangsknoten.