iSuppli korrigiert Prognosen für Speicherpreise

Speicherpreisen droht der weitere Verfall

Die Preise für Flash-Speicher wie USB-Sticks und SD-Karten befinden sich im freien Fall. Der Hauptgrund dafür ist eine massive Überproduktion, so die Analysten von iSuppli.

Diese ist so massiv, dass sich die Analysten von iSuppli dazu genötigt sehen, die Prognosen zu senken. Wurden letztes Jahr noch Produkte im Wert von 13,9 Milliarden US-Dollar verkauft, sollen es heuer nur rund zwölf Milliarden US-Dollar werden. Das sind 14 Prozent weniger als geplant. Für 2009 erwarten die Marktforscher noch einmal einen Umsatzeinbruch von weiteren 15 Prozent. Die Stückzahlen schießen zwar nach wie vor in die Höhe, dies kann den Preisverfall allerdings nicht kompensieren. iSuppli geht für das laufende Jahr von einem Plus von 126 Prozent aus sowie von 71 Prozent in 2009. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro GByte soll dieses Jahr um 62 Prozent fallen, im Kommenden rechnen die Analysten mit einem weiteren Niedergang von zusätzlichen 50 Prozent. Die Kurse der NAND-Flash-Chips sind seit Anfang November um über 20 Prozent gefallen.

Neben NAND-Flash- betrifft der Preisverfall auch DDR2-Chips. Zuletzt kaschierte der relativ starke Dollarkurs den bereits seit längerem andauernden Abschwung. Nachdem der Euro wieder an Wert gewonnen hat, kann der Speicherpreis sein Niveau nicht halten. DDR2-800-Markenodule mit zwei GByte sind beispielsweise bereits ab rund 24 Euro erhältlich.

Kingston und Transcend forderten daher vor allem taiwanesische DRAM-Hersteller zu einem Umdenken auf. Peter Su, Chairman bei Transcend, drängt die Chip-Produzenten, einem Bericht von Digitimes zufolge, zu einer Waffenruhe. Man dürfe sich nicht länger nur auf die Politik verlassen, sondern müsse anfangen sich selbst zu helfen. Das heißt, die Produktion reduzieren, mehr in Forschung, Entwicklung und kosteneffiziente Lösungen zu investieren. Nur so werde sich langfristig wieder ein Erfolg einstellen. Die DRAM-Preise bieten keine Luft mehr für weitere Senkungen. Daher muss die Branche gegensteuern, vor allem weil im ersten Halbjahr 2009 keine wirtschaftliche Besserung in Aussicht sei.

David Sun, Mitbegründer von Kingston Technology, stößt in dasselbe Horn: Jetzt sei die richtige Zeit für eine Konsolidierung und neue Strukturen. Je länger man Maßnahmen gegen die aktuelle Rezession hinauszögere, desto länger werde die Erholungsphase dauern, wird Sun in Internetberichten zitiert. (speicherguide.de/hal)