Speichermodule verteuern sich weiter

Micron, einer der größten Herstellern von DRAMs, will seine 64-MBit-Chips nicht mehr unter acht Dollar verkaufen. Der Preis für ein Modul mit 64 MByte wird dadurch bald über 200 Mark steigen. Ein Ende der Preisspirale ist nicht in Sicht.

Kipp Bedard, Vizepräsident von Micron, gab die Preiserhöhungen in einem Gespräch mit dem US-Dienst CNET bekannt. Demnach hat Micron den Preis für ein 64-MBit-DRAM auch für Kunden mit längerfristigen Verträgen erhöht. Genaue Angaben zu den bisherigen Preisen wollte Bedard nicht machen, sie lagen jedoch nach einer Analyse der Marktforscher von Dataquest um sieben Dollar.

Da die CPU-Hersteller, allen voran Intel, die Massenfertigung von hoch getakteten Prozessoren in 0,18-Mikron-Technik inzwischen in den Griff bekommen, werden mehr PCs verkauft. Dies erhöht die Nachfrage nach Speicher. Die Produktionskapazitäten der DRAM-Hersteller haben sich jedoch nicht im selben Maße erhöht. Der Boom bei digitalen Consumer-Geräten wie Handys, PDAs oder Digitalkameras verknappt die DRAMs weiter. Es ist zu erwarten, dass alle großen DRAM-Hersteller ihre Preise der Marktlage anpassen.

Für den Endkunden hat dieser Trend dazu geführt, dass im Versandhandel für ein 128-MByte-DIMM mit PC-100-Speicher derzeit 340 Mark zu bezahlen sind. Dies sind 50 Prozent mehr als noch vor drei Monaten. Ein 64-MByte-Modul ist noch unter 200 Mark zu bekommen - aber vermutlich nicht mehr lange. Nach den Preisen von Micron zu urteilen, kosten allein die Speicherchips für 64 MByte rund 130 Mark. Dazu kommen die Kosten für das Modul und die Gewinnspanne von Modul-Herstellern und Handel.

Die steigenden Speicherpreise dürften in den kommenden Monaten auch die Einführung neuer Technologien massiv behindern. PC-133-Speicher entwickelt sich dank neuer Chipsätze wie Intels i815 (Solano) zum Standard, beim Umrüsten sind aber neue Speichermodule gefordert. Auch DDR-DRAM als kommender Standard wird von den knappen Produktionskapazitäten betroffen sein. (nie)