Speicher wird weiter billiger

64 MByte-Module mit PC-100 Speicher sind derzeit schon unter 150 Mark zu bekommen. Die Speicherpreise haben sich damit endgültig vom Schock des Erdbebens in Taiwan erholt und werden im nächsten Jahr weiter sinken.

Die Preise für Speichermodule an den internationalen Spot-Märkten fielen im Dezember stetig. Allein in der letzten Woche reduzierten sich die Kosten für ein 64-MByte-Modul um über 2,5 Prozent. Der seit Mitte November anhaltende Trend hat nun auch die Endkunden erreicht: 64 MByte sind bei Direktversendern schon für 150 Mark zu bekommen, 128 MByte sind teilweise für unter 300 Mark zu haben.

Gegenüber dem Höchststand von Ende September als Folge des Erdbebens in Taiwan haben sich die Preise damit mehr als halbiert. Vom Tiefststand von Ende Juni, als 128 MByte teilweise unter 170 Mark kosteten, ist man aber noch weit entfernt.

Hintergrund des Abwärtstrends bei Speicherpreisen ist das unterwartet starke Geschäft zum Jahresende bei PC-Herstellern. Im Frühjahr hatten führende Analysten noch wegen des Jahr-2000-Problems geringe Absatzchancen vorausgesagt. Diese Prognosen mussten im Herbst stark nach oben korrigiert werden, so dass Hersteller wie Hyundai, Infineon und Micron ihren Ausstoß von DRAMs deutlich erhöhten. Da die Weihnachts-PCs längst ausgeliefert sind, erreichen den Spotmarkt jetzt große Mengen an Speichermodulen. Im ersten Quartal 2000 dürften die Preise weiter sinken. Wegen der schwachen Progonosen für das Ende 1999 wurde in für Anfang 2000 mit einer starken Nachfrage gerechnet. Die RAM-Hersteller halten ihre Produktion folglich auf hohem Niveau.

Wer derzeit einen PC kaufen muss, sollte die günstigen Angebote mit 64 MByte wahrnehmen und bald selbst aufrüsten. Die jetzt erhältlichen Marken-PCs waren alle noch mit weit höheren Speicherpreisen kalkuliert worden und sind mit 128 MByte überproportional teuer. (nie)