Gratis-Eintrag entpuppt sich als Täuschung

Spamwelle: Abzocker-Fax tarnt sich als Gelbe Seiten

Eine neue Welle von Abzocker-Faxen führt derzeit Unternehmen und Endverbraucher auf unverschämte Weise in die Irre. Getarnt als angeblicher Gratis-Eintrag in die Gelben Seiten wird versucht, den Adressaten mit fragwürdigen Angeboten das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Wie der Internet-Marketingexperte und Blogger Michael Kohlfürst von Promasters aufzeigt, handelt es sich dabei um eine unerwünschte Werbezusendung, die bis zu 150 Euro pro Monat kosten kann.

Darüber hinaus wird mit einer plakativen Platzierung des Logos der Telekom Austria vorzutäuschen versucht, ein seriöses Unternehmen zu sein. Wird das Fax vollständig ausgefüllt und an eine angegebene Klagenfurter Adresse geschickt, so erwirbt man damit offenbar einen Eintrag in ein nicht definiertes Firmen-Verzeichnis, der sich monatlich mit den genannten 150 Euro zu Buche schlägt.

"Leider handelt es sich bei diesem Fax um keinen Einzelfall. Ich erhalte immer wieder Faxe, E-Mails und Postzusendungen deren Ziel es ist, arglose Empfänger zu täuschen", sagt Kohlfürst im pressetext-Interview. Dabei würden die Versender sowohl gegen das E-Commerce-Gesetz (ECG) als auch gegen das Telekommunikationsgesetz (TKG) verstoßen, da es sich meist um unerwünschte Post handle. "Im konkreten Fall verstößt der Sender meiner Ansicht nach auch gegen die Auszeichnungspflicht, da nicht hervorgeht, mit wem man einen Vertrag eingeht", meint Kohlfürst.

Auch Rechtsanwalt Peter Harlander weist auf die Verstöße solcher Spam-Zusendungen hin. "Werbefaxe, Werbeanrufe und Werbe-Mails verstoßen ohne Einwilligung des Adressaten gegen das TKG. Bei Verstößen drohen Verwaltungsstrafen bis zu 37.000 Euro," so Harlander gegenüber pressetext. Dazu käme es jedoch mangels Anzeigen vergleichsweise selten. "Die meisten Adressaten illegaler Werbekontakte wählen stattdessen den Zivilrechtsweg, wo via Abmahnung oder Unterlassungsklage die Unterlassung weiterer Zusendungen gefordert wird."