Sony BMG einigt sich im US-Streit um CD-Kopierschutz XCP

Der weltweit größte Musikkonzern Sony BMG hat sich einem Pressebericht zufolge grundsätzlich mit Kunden in den Vereinigten Staaten geeinigt, die eine Sammelklage gegen seinen Kopierschutz auf CDs eingereicht hatten.

Die Käufer sollen die mit der Software XCP geschützten CDs gegen Scheiben ohne Kopierschutz umtauschen können und mit kostenlosen Musik-Downloads aus dem Internet und Barzahlungen entschädigt werden. Dies berichtete die "Financial Times Deutschland" (FTD/Montagausgabe) unter Berufung auf Gerichtsunterlagen. Der Einigung müsse noch ein Bundesrichter in New York zustimmen. Die Software verursache nach Meinung der Kläger Sicherheitslücken auf ihren Computern und erlaube dem Unternehmen, sie zu überwachen.

Seit dem 2. November dürften die Marketing-Verantwortlichen bei Sony BMG keine ruhige Minute mehr gehabt haben. An diesem Tag veröffentlichte Marc Russinovich seine Analyse, dass die von Sony BMG verwendete DRM-Software XCP Rootkit-Methoden anwendet, um sich vor dem Benutzer zu verstecken. Ein erster Versuch der Schadensbegrenzung schlug fehl: Mit einem Patch wurden zwar die Mechanismen entfernt, mit denen sich die Software versteckt, allerdings sollten sich die Kunden für eine Komplettentfernung des Programms mit der E-Mail-Adresse bei Sony melden.

Danach kam es für Sony BMG so richtig dick: Erst tauchte eine Trojaner-Familie auf, die die Versteck-Mechanismen von XCP ausnutzte, dann bezeichnete Microsoft die Software als Sicherheitsrisiko, obwohl Sony BMG doch versichert hatte, das dem nicht so sei. Am 15.November 2005 erklärte Sony BMG daraufhin, den umstrittenen Kopierschutz nicht mehr nutzen zu wollen. (ala)

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